Zeitsammelmethode

Bei der Zeitsammelmethode werden drei verschiedene Substrattypen beprobt, die sich grob in drei Kategorien unterteilen lassen: Hartsubstrate, Weichsubstrate und Wasserpflanzen. Bei der Beprobung werden innerhalb des zu untersuchenden Gewässerabschnitts alle Substrate anteilsmäßig etwa 30 Minuten lang nach Organismen abgesucht. Die Erfassung der Organismen ist dabei auf die halbquantitative Probenahme abgestimmt, die im Rahmen von Eingriffs- und Sanierungsplanungen die erforderlichen Ergebnisse und Aussagen ermöglicht.
Darüber hinaus wurden zwei weitere Methoden angewandt (Ausbringen von Fallen und Abkeschern der Ufervegetation), die neben der Zeitsammelmethode zusätzliche Ergebnisse bei der Erfassung spezieller Arten ermöglichen. Die Zeitsammelmethode kann mit relativ geringem Aufwand durchgeführt werden und liefert auf halbquantitativer Basis vergleichbare Ergebnisse einzelner Gewässer oder Gewässerabschnitte. Hierbei werden je nach Substrattyp folgende Techniken unterschieden:

Hartsubstrate:
Bei kiesigem bis steinigem Substrat eignet sich besonders die "kick-sampling" Technik, bei der das Substrat vor einem Handnetz (Kescher, Pfahlkratzer o. ä.) mit dem Fuß mehrfach aufgewirbelt wird. Dabei verdriften diejenigen Tiere, die sich nicht am Substrat festhalten können und werden in das Netz gespült. Zusätzlich werden v. a. größere Steine mit der Hand aufgesammelt und nach anhaftenden Organismen untersucht. Diese können entweder über eine Sortierschale abgespült bzw. abgebürstet oder mit einer Pinzette abgesammelt werden. Es ist darauf zu achten, dass die Maschenweite der Keschernetze möglichst groß gewählt wird (= 0,5 mm).

Weichsubstrate:
Bei feinerem Substrat, wie z. B. Sand, Schlamm oder Detritus werden die Organismen durch Schwemmen oder Sieben erfasst. Hierzu können je nach Wassertiefe Keschertypen wie bei der Hartsubstratbeprobung oder kleinere Handsiebe verwendet werden. Der Kescherinhalt wird dabei entweder in kleinen Proben in der Sortierschale mit Wasser aufgeschwemmt oder besonders bei Sand im Gewässer in einem Wassereimer vorsichtig ausgesiebt. Die Proben sollten möglichst klein gehalten werden, um die Organismen beim Sieben nicht zu zerreiben.

Wasserpflanzen:
Die Beprobung der Wasserpflanzen erfolgt meist im Wasser, es können aber auch abgeschnittene Pflanzenteile bzw. -stengel außerhalb des Gewässers beprobt werden. Im Wasser werden die Handsiebe oder Kescher gegen die Strömung durch die Wasserpflanzen gezogen. Submerse und flutende Vegetation können im Wasser ausgeschüttelt, wobei wie bei der "kick-sampling" Technik die verdriftenden Organismen durch ein unterhalb der Vegetation angebrachtes Netz aufgefangen werden. Der Inhalt wird dann auf Sortierschalen aussortiert.

Geräte: Kescher, Pfahlkratzer, Plastikschalen, Pinzetten, Gefäße

Aktualisierung: 18.05.2005