Projektbeschreibungen 1992

Kartierung der Libellen in ausgewählten Biotopen zwischen Rehna und Rostock zur UVS zur geplanten Bundesautobahn BAB A 20

Kartierung im Auftrag des Ingenieurbüros für Landschaftsplanung und Naturschutz I.L.N., Greifswald, ca. 200 km², 1992.

Eine besonders geeignete Organismengruppe für die Bewertung von aquatischen Lebensräumen sind Libellen. Aus diesem Grund wurden diese im Rahmen der Planungen zur BAB A 20 in diesem und den weiteren Planungsschritten bearbeitet.
Bundesweit kommen etwa 80 Libellenarten vor und im Land Mecklenburg-Vorpommern ca. 65 bis 70. Die Ansprüche der einzelnen Arten reichen von euryök bis stenök z. B. bezogen auf klare Fließgewässer, Pionier- oder Moorlebensräume. Ziel dieser Kartierung war es, in den Autobahnabschnitten der Kreise Nordwestmecklenburg, Bad Doberan und Güstrow eine Grundlage für den Variantenvergleich in Bezug auf aquatische Lebensräume zu erarbeiten. Hierzu wurden als Referenzflächen ca. ein Drittel der vorhandenen Gewässer ausgewählt.

Der überwiegende Biotoptyp waren die in der mecklenburgischen Landschaft typischen Sölle, nacheiszeitliche Gewässer, entstanden aus sogenannten Toteislöchern. Der zweithäufigste Biotoptyp waren die ebenfalls typischen Meliorationsgräben, die z. T. aufgrund ihrer Tiefe und Ausrichtung thermisch besonders bevorzugte Lebensräume darstellen. Dies bestätigte sich u. a. durch einige bodenständige Vorkommen des Südlichen Blaupfeils (Orthetrum brunneum).

Insgesamt zeigte sich, dass sich gerade diese beiden Landschaftselemente teilweise durch eine reiche Libellenfauna auszeichneten. Auch Vorkommen besonders seltener Arten, die zu hohen Biotopwerten führen, konnten gefunden werden, so z. B. Vorkommen der Mond-Azurjungfer (Coenagrion lunulatum). Durch weitere Libellenkartierungen im Zuge der Planungen zur BAB A 20 stellte sich heraus, dass diese Art zu den seltensten in Mecklenburg-Vorpommern gehört und überwiegend in der Agrarlandschaft vorkommt. Dies führte zur Förderung einer Diplomarbeit mit dem Ziel Genaueres zu dieser Art herauszufinden.

Projektmitarbeit

Dipl.-Biol. Klaus Grothendieck
Dipl. Biol. Geraldo Ihssen
Dipl.-Biol. Peter Kröger
Dipl.-Biol. Rolf Peschel

Aktualisierung 08.07.2006