Projektbeschreibungen 1996

UVS Freizeitanlage Wohlenberg - Kartierung von Biotopen, Biotoptypen, Pflanzengesellschaften, Rote Liste-Pflanzen, Libellen, Heuschrecken, Tagfaltern, Nachtfaltern, Laufkäfern, Amphibien, Reptilien und Brutvögeln

Gutachten im Auftrag von TGP, Lübeck, 1995 - 1996.

Im Rahmen der Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) im Bereich von Wohlenberg und der Wohlenberger Wiek waren botanische und zoologische Kartierungen durchzuführen, um die Grundlage für eine genaue Bewertung der Flora und Fauna im Eingriffsgebiet und ggf. Ausgleichs- bzw. Ersatzmaßnahmen im Kartenmaßstab 1:5.000 zu schaffen.

Als Grundlage wurden folgende Kartiereinheiten erfasst:

  • Biotoptypen (Bundesrepublik Deutschland und Mecklenburg-Vorpommern)
  • Pflanzengesellschaften
  • Farn- und Blütenpflanzen (nur Rote-Liste-Arten Bundesrepublik Deutschland und Mecklenburg-Vorpommern)
  • Libellen (nur in aquatischen Lebensräumen)
  • Heuschrecken
  • Tagfalter
  • Nachtfalter
  • Laufkäfer
  • Amphibien (Wanderung und aquatische Lebensräume)
  • Reptilien
  • Brutvögel

Anhand dieser Datengrundlage war der biologische Wert eines jeden einzelnen Biotops im Untersuchungsgebiet nach den jeweiligen Vorkommen von Pflanzengesellschaften, Biotoptypen und Arten der Roten Listen, der Gesamtartenzahl (Tiere), sowie der Stenökie der vorhandenen Arten zu ermitteln. Abschließend waren Vorschläge zu geeigneten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen zu machen.

Im Ergebnis konnten in dem ca. 200 ha großen Untersuchungsgebiet 69 Biotope ausgewiesen werden, in denen 15 gefährdete Pflanzengesellschaften (Assoziationen), 23 gefährdete Pflanzenarten, sowie insgesamt 304 verschiedene Tierarten nachgewiesen werden konnten, 275 davon gesichert bodenständig im Untersuchungsgebiet. Für jeden einzelnen der Biotope wurde ein Biotopbogen mit allen darin erhobenen Bestandsdaten und einer Habitatbeschreibung angelegt und als Anhang beigefügt.

Im Bereich der Tarnewitzer Huk, einer Militäranlage mit Hafen im Nordwesten des Untersuchungsgebietes, konnten trotz der typischen Ausprägungen des Standortes mit Nährstoff- und Störungsarmut sowie fehlendem Nutzungsdruck keine herausragenden Nachweise erzielt werden.

Die Bestandsbewertung ergab, dass höherwertige Habitate sich vornehmlich auf eine Grünland-Feuchtniederung beschränkten, während die Areale mit intensiverer Nutzung eher geringe Biotopwerte erlangten: Siedlungsbereiche (Bebauung, Gartennutzung), Ackerflächen (Agrarnutzung), Strandbereich (Bade- und Erholungsnutzung). Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen, welche hauptsächlich darin bestanden, die Landwirtschaft in entsprechenden Bereich zu extensivieren, um das ökologische Potenzial der Landschaft anzuheben, wurden vorgeschlagen.

Projektmitarbeit

Dipl. Biol. Michael Anselm
Dipl.-Biol. Dr. Ulrich Brose
Dipl.-Biol. Klaus Grothendieck
Dipl.-Biol. Niels Koschke
Dipl.-Biol. Tom Müller
Dipl.-Biol. Rolf Peschel
Biol. Dirk Uwe Piepenbrink
Dipl.-Biol. Christian Schröter

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Aktualisierung 08.07.2006