Projektbeschreibungen 1999

Plangenehmigungsverfahren für Krebs Kiesveredelung GmbH zum Kiesabbau Bornhöved - Biologische Untersuchungen (Kreis Segeberg, Schleswig-Holstein)

Gutachten im Auftrag der Krebs Kiesveredelung GmbH, Neumünster, in Kooperation mit Dipl.-Ing. Richard Möller, Freischaffender Landschaftsarchitekt, Wedel, 1998 - 1999.

Ziel der vorliegenden Untersuchung war die naturschutzfachliche Bewertung zweier Flächen in der Gemeinde Bornhöved unter dem Gesichtspunkt einer möglichen Auskiesung.

Gemäß dem Landschaftsplan lag die Fläche Tarbeker Straße im Eignungsgebiet "Abbau oberflächernaher mineralischer Rohstoffe". Die deutlich strukturärmere Scheel-Fläche befand sich dagegen außerhalb des Eignungsgebietes.
Diese Fläche sollte von der Firma Krebs Kiesveredelung GmbH ausgekiest werden. Die Vorerkundung ergab, dass sich unter biologischen Aspekten eine Ausweisung der Scheel-Fläche als Eignungsgebiet zum "Abbau oberflächennaher mineralischer Rohstoffe" empfahl.

Neben den Biotoptypen, Pflanzengesellschaften und Pflanzenarten der Roten Listen wurden weiterhin die Organismengruppen Laufkäfer, Brutvögel und Fledermäuse erfasst und hinsichtlich des Arten- und Biotopschutzes bewertet. Zusätzlich wurden für diese drei Organismengruppen auch Aussagen zum Biotopverbund getroffen.

Der Vergleich dieser (bzgl. Nutzung, Größe und Biotopausstattung) relativ ähnlichen Flächen erforderte eine detaillierte Erfassungsmethodik und teilweise die Entwicklung neuer Bewertungsmethoden. Dies galt insbesondere für die Bewertung des Biotopverbundes, da hierfür etablierte Methoden fehlen.

Der Vergleich beider untersuchter Flächen in Bezug auf den Wert für den Arten- und Biotopschutz kam zu dem eindeutigen Ergebnis, dass eine Auskiesung in der strukturärmeren Scheel-Fläche weitaus verträglicher ist, als eine in der Fläche Tarbeker Straße. Der Eingriff in der Scheel-Fläche ist angesichts der Untersuchungsergebnisse in Bezug auf die derzeit dort herrschenden Verhältnisse als unbedenklich anzusehen. Während des Abbaus ist von einer Erhöhung der Diversität in der Landschaft auszugehen.

Die im Rahmen der Auftragstellung entwickelten Methoden lieferten teilweise Ergebnisse, die auch in andere Planungen mit einfließen können. So stellt die Interaktions-Kartierung der Vögel nicht nur einen methodisch innovativen Ansatz dar - die gewonnenen Erkenntnisse lassen sich auf zukünftige Eingriffsplanungen in der norddeutschen Knicklandschaft anwenden. Es ist davon auszugehen, dass die festgestellte maximale Strecke, die von Kleinvögeln überwunden wird, ein allgemeines Phänomen darstellt. Bei zukünftigen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sollte daher bei der Neuanlage bzw. Restaurierung von Knickstrukturen ein Abstand von 90 - 100 m nicht überschritten werden.

Projektmitarbeit

Dipl.-Biol. Andreas Albig
Dipl.-Biol. Klaus Grothendieck
Dipl.-Geogr. Dipl.-Biol. Dr. Manfred Haacks
Dipl.-Biol. Dipl.-Inf. Andreas Klee
Dipl.-Biol. Rolf Peschel
Biol. Dirk Uwe Piepenbrink
Dipl.-Biol. Holger Reimers
Dipl.-Biol. Tom Müller

Projektverzeichnis auf dem leguan-Server Zugang nur mit Berechtigung möglich.

Aktualisierung 08.07.2006