Projektbeschreibungen 2012

Artenschutz B-Plan 72

Gutachten im Auftrag der Kosima Grundstücksentwicklungs GmbH, Berlin

Innerhalb eines Bebauungsplangebietes der Stadt Oranienburg sind Zauneidechsenvorkommen dokumentiert.
Nach Maßgabe der zuständigen Genehmigungsbehörde war vor der Bebauung dafür Sorge zu tragen, dass Zauneidechsen nicht getötet werden. Hiezu sollten die Tiere abgefangen und auf eine zuvor hergerichtete Ersatzfläche umgesiedelt werden.

Im September 2011 wurde die leguan gmbh durch die Kosima Grundstücksentwicklungs GmbH beauftragt, konkret das Erfordernis dieser Maßnahmen zu prüfen und diese gegebenenfalls umzusetzen bzw. ein geeignetes Konzept zu entwickeln, wie Tötungen und Bestandsverluste der streng geschützten Zauneidechse vermieden werden können.

Um ein Bauen zu ermöglichen, wurde ein Konzept entwickelt, wie die Zauneidechsen schonend aus dem Baufeld entfernt werden können. Gleichzeitig wurde überprüft, ob die in Abstimmung mit dem Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (LUGV) entwickelte Vertreibung der Tiere in umgebende Bereiche, grundsätzlich möglich ist, oder ob dort schon eine gesättigte Population vorhanden ist, die dann einem starken Populationsdruck ausgesetzt wird.

Vor diesem Hintergrund erschien ein Verfahren zur Vertreibung von Zauneidechsen aus dem B-Plan-Gebiet in umgebende Bereiche angemessen.
Hierzu wurde mit einem angepassten Mahdregime die gesamte Fläche derart bearbeitet, dass die Vegetation extrem kurz geschnitten und jegliche Deckung - auch durch Mahdgut - entfernt wurde. Nach entsprechenden Nachsuchen nach adulten und Jung-Tieren konnte eine vollständige Abwanderung der Tiere aus dem gemähten Bereich konstatiert werden.
In der Folge wurde dann das B-Plan-Gebiet mittels eines Kleintierzaunes von den Bereichen abgeschirmt, in denen Zauneidechsen zu vermuten waren. Diese Abschirmung blieb bis zum Baubeginn bestehen.
Ein nachträgliches Abfangen von Tieren und die Verbringung in andere Flächen wurde nach den konkreten Befunden als unnötig erachtet.

Projektbearbeitung

Dipl.-Biol. Rolf Peschel


Aktualisierung: 19.02.2013