Projektbeschreibungen 2000

Dorfgrube Nützen Kleingewässer - Biologische Einschätzung

Stellungnahmen im Auftrag der Ernst Krebs KG, Neumünster, 2000.

Bei dem Kleingewässer handelte es sich um ein perennierendes Gewässer, das über Niederschläge gespeist wird. Aus diesem Grund kam es zu starken Schwankungen des Wasserspiegels von 50 - 200 m². Der Nährstoffgehalt, insbesondere Stickstoff, war als extrem hoch (hypertroph) anzusehen.

Die hohe Nährstoffbelastung spiegelte sich auch in der Ufervegetation wider, die unter anderem aus dem stickstoffanzeigenden Rohrkolben (Typha sp.) bestand. Deshalb besaß das Gewässer für Wasserorganismen, wie z. B. Libellenlarven, Wasserkäfer oder Wasserpflanzen eine nur geringe Bedeutung, da lediglich ubiquitäre (weit verbreitete) Arten das Gewässer besiedeln könnten.
Da jedoch Kleingewässer potenziell wertvolle Lebensräume für Amphibien darstellen, war zu beurteilen, inwieweit das auch in diesem Fall zutraf.

In mehreren Begehungen im Frühjahr des Jahres wurden 6 Teichmolche (Triturus vulgaris), ein Grasfrosch (Rana temporaria) - inklusive sieben Laichballen - sowie 5 rufende Knoblauchkröten (Pelobates fuscus) festgestellt.
Die geringe Anzahl von adulten Amphibien bzw. der gefundenen Laichballen deutete daraufhin, dass es sich bei dem Gewässer um ein recht junges handelte. Seine Bedeutung für Amphibien als etablierter Lebensraum war daher noch als gering einzustufen.
Bei Teichmolch und Grasfrosch handelte es sich zudem um häufige und nicht gefährdete Arten.

Die Bedeutung des Gewässers als Lebensraum für Knoblauchkröten relativierte sich dadurch, dass in der Umgebung Nützen zahlreiche Kiesgruben als Lebensraum vorhanden waren und die Gesamtausprägung als suboptimal für die Art eingeschätzt wurde.

Projektmitarbeit

Dipl.-Geogr. Dipl.-Biol. Dr. Manfred Haacks
Dipl.-Biol. Rolf Peschel

Projektverzeichnis auf dem leguan-Server Zugang nur mit Berechtigung möglich.

Aktualisierung 06.07.2006