Projektbeschreibungen 2000

Landschaftspflegerischer Begleitplan (LBP) Kamper Weg/Kremper Weg Stadt Itzehoe. Naturschutzfachliche Gutachterliche Stellungnahme zur möglichen Beeinträchtigung einer Röhrichtfläche und umgebender Strukturen

Stellungnahme im Auftrag der Stadt Itzehoe, 2000.

Auf dem Gelände eines ehemaligen Zementwerkes im Südwesten Itzehoes, innerhalb des Landkreises Steinburg, plante die Stadt die teilweise randliche Straßenbebauung einer ca. 6.000 m² großen Fläche. Im Zuge der dafür notwendigen biologischen Untersuchungen, führte die leguan gmbh die Erfassung der Biotoptypen, Pflanzenarten der Roten Liste Schleswig-Holsteins und der Bundesrepublik Deutschland sowie der Heuschrecken, Libellen und Amphibien durch.

Die Kartierung der Biotoptypen erfolgte nach den Maßgaben der Landschaftsplan-VO des Landes Schleswig-Holstein sowie nach der Roten Liste der gefährdeten Biotoptypen der Bundesrepublik Deutschland.

Von den insgesamt 8 verschiedenen Biotoptypen waren 5 gemäß §§ 15a und 15 LNatSchG in Schleswig-Holstein geschützt. Gefäßpflanzen der Roten Listen konnten hingegen nicht nachgewiesen werden. An Heuschrecken wurden 4 Arten nachgewiesen, wovon die Säbeldornschrecke (Tetrix subulata) nach der Roten Liste Schleswig-Holstein aus dem Jahr 1990 als stark gefährdet eingestuft wurde. Aufgrund zahlreicher Untersuchungen der leguan gmbh zur Heuschreckenfauna in Schleswig-Holstein ist diese Einstufung nach Ansicht der leguan gmbh jedoch nicht zutreffend. Ein Umstand, den die aktuelle Rote Liste des Jahres 2000 berücksichtigt. Die Gefährdungseinschätzung der Säbeldornschrecke ist heruntergestuft worden und die Art steht jetzt auf der Vowarnliste. Libellen und Amphibien der Roten Listen konnten nicht erfasst werden. Es handelte sich bei den nachgewiesenen Arten ausschließlich um Ubiquisten, die zudem nur in geringer Individuendichte auftraten. Das hängt mit der starken anthropogenen Überprägung des Untersuchungsgebietes zusammen. Als Nahrungsgäste konnten - obwohl Vögel nicht explizit untersucht wurden - Graureiher und Eisvogel im Untersuchungsgebiet festgestellt werden.

Geschütze Biotope wurden durch das geplante Vorhaben nicht beeinträchtigt. Insgesamt wurden die Auswirkungen auf die untersuchten Organismengruppen als sehr gering eingestuft. Allerdings wurde in der Stellungnahme darauf hingewiesen, dass die Einschätzung nur unter dem Vorbehalt gilt, dass sich die Hydrologie des Untersuchungsgebietes aufgrund des Vorhabens nicht ändert. Zudem wurde zum Schutz überwinternder Amphibien vorgeschlagen, notwendige Rammarbeiten nicht im Winter durchzuführen.

Projektmitarbeit

Dipl.-Biol. Andreas Albig
Dipl.-Biol. Christopher Boldt
Dipl.-Geogr. Dipl.-Biol. Dr. Manfred Haacks
Dipl.-Biol. Rolf Peschel

Projektverzeichnis auf dem leguan-Server Zugang nur mit Berechtigung möglich.

Aktualisierung 06.07.2006