Lichtfang mit den Lebendlichtfallen

Zunächst wird in der zu untersuchenden Fläche ein geeigneter Standort bestimmt.


Abbildung 1: gepackte Fallenkiste

Zu Beginn ist die Anlage samt Zubehör in der Fangkiste verstaut, diese dient gleichzeitig dem Transport.


Abbildung 2: Ausbreiten eines Bodentuchs

Am gewählten Standort wird ein weißes Bodentuch ausgebreitet. Viele Nachtfalter fliegen nicht direkt bis an die Lichtquelle, sondern gehen in 1 - 2 m Entfernung zu Boden und legen den Rest der Strecke "zu Fuß" zurück. Diese Falter sammeln sich an dem Bodentuch, sowohl auf dessen Ober- als auch an der Unterseite.


Abbildung 3: Innere Ausstattung der Fangkiste

Auf dem Bodentuch wird nun die Fallenkiste platziert. Im Inneren werden Eierpappen verteilt, auf denen sich die gefangenen Falter niederlassen können.


Abbildung 4: Innere Ausstattung der Fangkiste abgeschlossen

So sieht der fertige Aufbau aus, An der linken Seite der Fallenkiste ist die Batterie zum Betrieb der Leuchtstoffröhre zu erkennen, rechts befindet sich ein Gläschen mit einem Betäubungsmittel.


Abbildung 5: Aufbau der Leuchtstoffröhre

Nun wird der Deckel mit der Leuchtstoffröhre aufgesetzt, die Röhre hat 15 Watt Leistung, sie strahlt sogenanntes superaktinisches Licht ab (Wellenlängenmaximum um 390 nm), dieses Licht übt auf viele Nachtfalter einen optimalen Anlockungseffekt aus.


Abbildung 6: Ausrichten

Der Aufbau ist nun beendet, man erkennt die sternförmig angeordneten Prallflächen aus Plexiglas. Viele Falter umkreisen die Lichtquelle und nähern sich dabei stetig an. Schließlich prallen sie gegen das Plexiglas und gleiten abwärts in den Trichter, der zur Fangkiste führt. Die Falle wird meist mit der Schmalseite in Windrichtung ausgerichtet, dies erhöht die Standfestigkeit.


Abbildung 7: Fallenaufbau - Funktionstest

Abschließend wird die Funktion getestet. Die Fallen werden bei einsetzender Dunkelheit durch einen Fotowiderstand (Fotozelle) automatisch eingeschaltet. Die Empfindlichkeit des Fotowiderstandes ist regelbar, daher kann bereits in der frühen Dämmerung mit der Erfassung begonnen werden. Durch Abdecken dieses Fotowiderstandes wird die Funktionsbereitschaft der Anlage geprüft (vergleiche die Helligkeit der Röhre mit Abbildung 6). Ferner kann man ein Minimum-Maximum-Thermometer und die Hinweistafel erkennen. Sie trägt den Text: Achtung! Diese Anlage dient der wissenschaftlichen Untersuchung nachtaktiver Insekten. Es handelt sich um eine Lebend-Lichtfalle. Die Anlage enthält dennoch zur Betäubung Gift! Bitte nicht berühren. Diese Untersuchung ist vom Naturschutzamt genehmigt.“ Es folgen Adresse und Telefonnummer.

Der Einsatz solcher Anlagen hat folgende Vorteile:
Eine Lebend-Lichtfalle kann auch an recht unzugänglichen Stellen in der Landschaft arbeiten. Mehrere Probenstellen können zeitgleich untersucht werden. Dies ist besonders wichtig, da durch die Verwendung baugleicher Anlagen und durch den zeitgleichen Betrieb die Ergebnisse objektiv vergleichbar sind und daher auch wissenschaftlichen Ansprüchen genügen.
Die Tiere werden lebend erfasst und verbleiben nach Abschluss der Stichprobenuntersuchung in ihren Lebensräumen oder zumindest in deren unmittelbarer Nähe.
Die Anlagen erlauben einen schnellen und umfangreichen Einblick in das Artenspektrum. Der Aufwand ist recht gut kalkulierbar.

Danksagung
Die Fotos fertigte Herr Thomas Grünberg am 30.04.2005 im Lentföhrdener Moor.

Aktualisierung: 27.08.2005