Projektbeschreibungen 2007

BAB A20 Abschnitt 1 - Effizienzkontrolle der durchgeführten Kompensationsmaßnahmen

Gutachten Auftrag des Landesbetriebs Straßenbau des Landes Schleswig-Holstein - Niederlassung Lübeck.

Um die mit Bau und Betrieb der Teilstrecke 1 der BAB A 20 verbundenen Eingriffe zu kompensieren, sollen Ausgleichsflächen überwiegend in extensiv genutztes Grünland und in Brachen umgewandelt werden.
Im Frühjahr 2006 wurde die leguan gmbh vom LBV-SH (Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein) Niederlassung Lübeck damit beauftragt, die Wirksamkeit dieser Maßnahmen zu prüfen. Folgende Kompensationsziele waren zu prüfen.
  • Halboffene Weidelandschaft
  • Artenreiches Dauergrünland
  • Artenreiches Feuchtgrünland
  • Dauerbrache mit freier Sukzession / Wald
  • Dauerbrache ohne Waldentwicklung
  • Kleingewässer
  • Bruchwald
  • Feuchte Hochstaudenfluren
Ein Teil der Flächen wird speziell auch zu Wiesenrallen-Habitaten entwickelt. Eine Erhebung der Wiesenrallen ist nicht Gegenstand der Untersuchung, da ein mehrjähriges Monitoring bereits die Nutzbarkeit von Ausgleichsflächen durch die Wiesenralle belegt hat.

Folgende Kartiereinheiten wurden untersucht:
  • Biotoptypen
  • Pflanzensoziologie
  • Heuschrecken
  • Libellen
  • Tagfalter
  • Amphibien
  • ausgewählte Brutvögel
Insgesamt liegt die naturschutzfachliche Wertigkeit der Kompensationsflächen deutlich höher als in der umgebenden intensiv bewirtschafteten Landschaft. Von den 27 betrachteten Flächen haben 7 eine geringe, 1 eine eingeschränkte, 18 eine mittlere und 1 eine hohe Wertigkeit.

Die "halboffene Weidelandschaft"und das "artenreiche Dauergrünland" bedürfen noch einer längeren Entwicklungszeit, bis die angestrebten Ziele erreicht werden. Die eingeleiteten Pflegemaßnahmen sollten beibehalten werden.

Das "artenreiche Feuchtgrünland" ist bereits teilweise vorhanden. Die hohen naturschutzfachlichen Wertigkeiten einzelner Flächen belegen dieses. Die Pflegemaßnahmen und die Vegetationsentwicklung sind auf diesen Flächen genau zu überwachen, um bereits erreichte Ziele zu konservieren und die Entwicklung zu optimieren.

Die "Dauerbrachen mit und ohne Waldentwicklung" entwickeln sich entsprechend der Zielvorgaben. Es ist davon auszugehen, dass die naturschutzfachliche Wertigkeit allmählich zunehmen wird.

Für die "Kleingewässer" konnten nur geringe Wertigkeiten nachgewiesen werden, wobei eine Erfassung früh laichender Amphibien nicht stattgefunden hat. Für die untersuchten Amphibienarten Laubfrosch und Kammmolch ist anzunehmen, dass diese bisher nicht zuwandern konnten. Für Libellenarten der Pioniergewässer war die Lebensraumqualität im Wesentlichen nicht gegeben, da die Sukzession bereits stark fortgeschritten war. Die Anlage weiterer Gewässer wird empfohlen. Nicht untersucht wurden Gewässer, die passiv durch Anhebung der Wasserstände entstanden sind. Es ist anzunehmen, dass diese Gewässer, insbesondere die Flutmulden an der Trave relativ hohe Wertigkeiten für Amphibien und Libellen entwickeln werden.

Die "Bruchwälder" befinden sich in einem guten Zustand. Pflegemaßnahmen sind nicht notwendig.

Die "feuchten Hochstaudenfluren" entwickeln sich entsprechend der Zielvorgaben. Pflegemaßnahmen sind nicht notwendig.

Projektmitarbeit

Dipl.-Biol. Andreas Albig
Dipl.-Ing. (FH) Holger Gruß
Dipl.-Geogr. Dipl.-Biol. Dr. Manfred Haacks Dipl.-Biol. Tom Müller
Dipl.-Biol. Rolf Peschel
Dipl.-Biol. Jörg Roloff
Dipl.-Ing. (FH) Christian Rosemeyer


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Aktualisierung: 12.12.2008