Projektbeschreibungen 2000UVS Kiesabbau Idstedt - Ergänzung. Prognose zum Vorkommen von Amphibien
Gutachten im Auftrag des Kieswerkes Jagel, 2000.
Im Rahmen einer Ergänzung zur Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) zum Kiesabbau in der Gemeinde Idstedt wurde die leguan gmbh damit beauftragt, eine Prognose zu Amphibienvorkommen und deren Wanderungsbewegungen zu erstellen. Diese wurde unter besonderer Berücksichtigung der weiteren Gebietsentwicklung durch den geplanten Kiesabbau erstellt. Dabei waren die Positiv- und Negativfolgen gegeneinander abzuwägen. Besonders ist zu berücksichtigen, dass durch die Schaffung eines Gewässers normalerweise der Amphibienbestand eines Gebietes gefördert wird.
In einer Ortsbegehung wurden zunächst potenziell bedeutende Amphibienhabitate in der weiteren Umgebung des Untersuchungsgebietes aufgesucht und auf ihre Eignung für diese Organismengruppe geprüft. Eine Kartierung der Amphibien war explizit nicht Aufgabenstellung, nachweisbare Amphibien wurden aber dennoch erfasst. Weiterhin wurden die festgestellten Biotoptypen hinsichtlich ihrer Eignung als Land- oder Laichhabitate für Amphibien bewertet sowie Daten zur Verkehrsdichte und zu den vorkommenden Amphibien aus dem Untersuchungsraum recherchiert und ausgewertet.
Zusammenfassend wurde festgestellt, dass anhand des Besiedlungspotenzials aus der Umgebung das Einwandern von 8 Amphibienarten in die neuen Abgrabungsgewässern möglich war. Von der Ansiedlung von Erdkröte, Moorfrosch, Grasfrosch und Teichmolch war sicher auszugehen. Die Ansiedlung von Kammmolch, Teichfrosch, Knoblauchkröte und Kreuzkröte war möglich, die des Laubfrosches eher unwahrscheinlich. Die Situation der Amphibien im Untersuchungsraum wurde somit durch die geplante Auskiesung deutlich verbessert. Ein erhöhtes Gefährdungspotenzial durch straßenquerende Wanderungsbewegung in neu entstehende Abgrabungsgewässer der bereits heute in der Umgebung bodenständigen Amphibien konnte nicht erkannt werden. Hingegen war davon auszugehen, dass ein Teil der Jungtiere aus den sich neu in den Abgrabungsgewässern etablierenden Amphibienpopulationen an den benachbarten Straßen überfahren wird. Die Gefährdung dieser Population ist aber nicht wesentlich höher, als die der bereits heute vorhandenen Amphibienpopulationen in der Umgebung. Um diese Gefährdung möglichst gering zu halten, wurden Maßnahmen vorgeschlagen, die sich vor allem auf die Schaffung geeigneter terrestrischer Lebensräume mit entsprechender Leitwirkung beziehen.
Projektmitarbeit
Dipl.-Biol. Andreas Albig
Dipl.-Biol. Rolf Peschel
Projektverzeichnis auf dem leguan-Server Zugang nur mit Berechtigung möglich.
Aktualisierung 06.07.2006
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