Projektbeschreibungen 1999

Landschaftspflegerischer Begleitplan (LBP) zur Nassauskiesung der Flurstücke 6/7, 6/8 und 22/4 und zur Errichtung eines Kalksandsteinwerks in der Gemeinde Nützen - Biologische Untersuchungen

Gutachten im Auftrag von Dipl.-Ing. Richard Möller, Freischaffender Landschaftsarchitekt, Wedel, 1998 - 1999.

Im Rahmen des LBP zur Nassauskiesung der Flurstücke 6/7, 6/8 und 22/4 und zur Errichtung eines Kalksandsteinwerkes in Nützen wurden botanische und zoologische Kartierungen durchgeführt, um die Grundlage für eine genaue Bewertung der Flora und Fauna für die durch den geplanten Eingriff zu erwartenden positiven als auch negativen Auswirkungen zu ermöglichen und Vorschläge für Ausgleichs- bzw. Ersatzmaßnahmen zu erarbeiten.
Untersucht wurden:

  • Biotoptypen
  • Pflanzengesellschaften (Assoziations- und/oder Verbandsniveau)
  • Pflanzen der Roten Listen
  • Libellen
  • Heuschrecken
  • Schmetterlinge (Tag- und Nachtfalter)
  • Amphibien (Wanderungsbewegungen und Laichplätze)
  • Reptilien
  • Brutvögel
Diese Auswahl orientiert sich an biologischen Untersuchungen für eine Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) eines großflächigen Kiesabbaus auf dem Gebiet der Gemeinde Nützen aus dem Jahre 1995 (LEGUAN GMBH 1996). Hinzu kamen in diesem Fall die Nachtfalter, da aufgrund der zu erwartenden Lichtemissionen die potenziellen Auswirkungen zu überprüfen waren.

Die Ergebnisse ergaben, dass die bereits vorhandenen Auskiesungen deutliche positive Auswirkungen auf die Pflanzengesellschaften, Pflanzen der Roten Listen, Libellen und Amphibien hatten. Für weniger mobile Artengruppen, wie z. B. Heuschrecken und Reptilien, waren die Positiv-Effekte vergleichsweise gering, da das Untersuchungsgebiet in seiner Lage relativ isoliert ist. Für die neu entstehenden Abgrabungsflächen wurden ähnlich positive Auswirkungen erwartet, da die hierfür vorgesehenen Flächen überwiegend eine geringe Bedeutung für den Biotop- und Artenschutz hatten. Um das ökologische Potenzial der geplanten Abgrabungsfläche bestmöglich zu nutzen, wurden Maßnahmen zur Optimierung des Abbaubetriebes entwickelt.

Die potenziellen Auswirkungen der erwarteten Lichtemission waren als nicht unerheblich zu bewerten, da einerseits die in der Nähe liegenden Forstflächen eine individuen- und artenreiche Nachtfalterzoenose besaßen und andererseits die Ausweitung der Abgrabungsfläche die Entstehung neuer Habitate für anspruchsvolle, nachtaktive Insekten erwarten ließen. Aus diesem Grund wurden Maßnahmen entwickelt, die die möglichen negativen Auswirkungen weitestgehend ausschließen.

Projektmitarbeit

Dipl.-Biol. Andreas Albig
Dipl.-Biol. Christopher Boldt
Dipl.-Biol. Klaus Grothendieck
Dipl.-Geogr. Dipl.-Biol. Dr. Manfred Haacks
Dipl.-Biol. Rolf Peschel
Dipl.-Biol. Jörg Roloff

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Aktualisierung 08.07.2006