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Projektbeschreibungen 2012Raumordnungsverfahren (ROV) zur Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung - Sondergutachten Flora und Fauna und Sondergutachten Natura 2000im Auftrag der DB AG
Die Landesplanungsbehörde von Schleswig-Holstein prüft die Raumverträglichkeit des Vorhabens der sog. Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ) in einem Raumordnungsverfahren (ROV) auf der Grundlage von § 15 Raumordnungsgesetz (ROG) in Verbindung mit § 1 der Raumordnungsverordnung und der §§ 14 ff. Landesplanungsgesetz Schleswig-Holstein (LaPlaG).
Sondergutachten Flora und FaunaDie zu untersuchenden Organismengruppen wurden vor Auftragserteilung zwischen Vorhabensträger (DB AG), Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein (MLUR) sowie den zuständigen Unteren Naturschutzbehörden (UNB) der Stadt Lübeck und des Kreises Ostholstein festgelegt. Zu untersuchen waren gefährdete sowie besonders und streng geschützte Pflanzenarten, Libellen, Heuschrecken, Tagfalter und Widderchen, Amphibien, Reptilien, Brut- und Rastvögel und Fledermäuse. Vorkommen von sonstigen Säugetieren waren zu recherchieren. In Abhängigkeit der betrachteten Artengruppe wurde das Untersuchungsgebiet (UG) differenziert abgegrenzt.Um für die Belange des Raumordnungsverfahrens (ROV) innerhalb des Untersuchungsgebietes (UG) maßstäblich angepasste Bewertungsgrundlagen zu erhalten, wurde ein differenziertes Untersuchungsdesign gewählt. Zur Erfassung des für die Bewertung relevanten Arteninventars innerhalb des UG fanden 2 verschiedene Methoden Anwendung: 1.) Für gefährdete und geschützte Pflanzen, Libellen, Heuschrecken, Tagfalter und Widderchen, Reptilien und Fledermäuse wurden auf Basis der Festlegungen aus der Antragskonferenz innerhalb des UG repräsentative Probestellen ausgewählt, deren Erfassungsergebnisse anschließend mit Hilfe bestimmter Prognoseverfahren auf das gesamte UG transferiert wurden. So konnten den vorhandenen Biotopstrukturen entsprechende faunistische Bestandsdaten zugeordnet werden, wodurch schließlich eine Einschätzung der planerischen Risiken möglich wurde. 2.) Speziell für Amphibien und die Avifauna wurde vor Auftragserteilung der Untersuchungsrahmenzwischen Vorhabensträger, Planern und Behörden abgestimmt. Die ersten Begehungen hinsichtlich der Amphibien und der Avifauna wurde von den Büros GfN, Kiel und PGÖL, Braunschweig durchgeführt und durch die leguan gmbh im Anschluss weiter fortgeführt. Bezüglich der Amphibien war durch die Erstbegehung die Auswahl der zu untersuchenden Gewässer und für die Avifauna der Untersuchungsraum vorgegeben. Für die Avifauna fand in bestimmten Korridoren im Umfeld der Trassenvarianten bzw. der Bestandsstrecke, abhängig von der Relevanz der jeweiligen Vogelarten, eine flächendeckende Erfassung statt. Die Erhebungen der ausgewählten Organismengruppen dienten dazu, mögliche Trassenvarianten im Rahmen des Raumordnungsverfahrens vergleichend bewerten zu können. Sondergutachten NATURA 2000 - FFH-SynopseDer Natura 2000-Gebietsschutz war als eigenständiger Belang innerhalb der Abwägung im Rahmen des ROV zu berücksichtigen. Bei der Wahl der abschließenden Vorzugsvariante durften dieser keine nicht überwindlichen Planungshindernisse entgegenstehen. Hierfür wurden im Rahmen der FFH-Synopse potenzielle Beeinträchtigungen der Varianten bzw. Streckenabschnitte auf alle möglicherweise relevanten Natura 2000-Gebiete im Raum aufgezeigt und hinsichtlich ihrer Erheblichkeit bewertet.Vorhabenbedingt waren mögliche Beeinträchtigungen von mehreren Natura 2000-Gebieten im Vorfeld nicht mit hinreichender Sicherheit auszuschließen. Die Verträglichkeit des Vorhabens mit den Schutz- und Erhaltungszielen dieser Gebiete war daher gemäß Art. 6 der FFH-RL i. V .m. § 34 BNatSchG zu prüfen. Zunächst wurden alle potenziell betroffenen Natura 2000-Gebiete einschließlich ihrer Schutz- und Erhaltungsziele vorgestellt und sämtliche vorhabensbedingten Beeinträchtigungsszenarien dargelegt und betrachtet. Mit der Planungsphase des ROV und dem Maßstab der Linienfindung korrespondierend, erfolgte die Prüfung der jeweiligen Verträglichkeit bzw. die Einschätzung der Erheblichkeit der betreffenden Auswirkung auf einer entsprechend angepassten großräumigen Ebene. Ziel der FFH-Synopse war es, aus den gewählten Varianten und Streckenabschnitten diejenigen herauszuarbeiten, die aus Natura 2000-Sicht als die verträglichsten Varianten bzw. Streckenabschnitte im Rahmen des ROV angesehen werden konnten. Innerhalb des Vorhabensgebietes wurden im Vorfeld 23 Natura 2000-Gebiete selektiert, die einer näheren Prüfung zu unterziehen waren. Es wurde zwischen hohem, mittlerem, geringem und keinem Konfliktpotenzial differenziert. Ein hohes Konfliktpotenzial entsprach einer direkten Betroffenheit. Eine solche lag vor, wenn das Schutzgebiet durch die Variante bzw. den Streckenabschnitt gequert wird oder es sich in unmittelbarer Nähe des betreffenden Gebietes befindet. Auf die FFH-VP bezogen bedeutete dies, dass bei einem hohen Konfliktpotenzial erhebliche Beeinträchtigungen anzunehmen waren, wodurch die Ableitung von Maßnahmen der Schadensbegrenzung erforderlich wurde. Auf die FFH-VVP bezogen bedeutete dies, dass bei einem hohen Konfliktpotenzial Beeinträchtigungen nicht mit der erforderlichen Sicherheit auszuschließen waren, und dass eine weiterführende Prüfung i.S. einer FFH-VP erforderlich wurde. Sofern abstandsbedingt Beeinträchtigungen auf die Schutz- und Erhaltungsziele der geprüften NATURA 2000 Gebiete mit der erforderlichen Sicherheit ausgeschlossen werden konnten, war für diese eine weitere Prüfung entbehrlich. Abschließend wurde vor dem Hintergrund der skizzierten Methodik, eine Vorzugsvariante herausgearbeitet, für die im Vergleich die geringsten Auswirkungen bzw. die geringsten Beeinträchtigungen zu prognostizieren waren. Weiter führende Informationen finden Sie hier: Planunterlagen (Digitaler Planungsordner). Die Unterlage "Sondergutachten NATURA 2000" finden Sie in Band 3 - Nr. 6, die Unterlage "Sondergutachten Flora und Fauna" finden Sie in Band 3 - Nr. 7.) Projektmitarbeit Sondergutachten Flora und FaunaDipl.-Geogr. Dipl.-Biol. Dr. Manfred HaacksDipl.-Biol. Rolf Peschel Dipl.-Biol. Andreas Albig Dipl.-Ing. (FH) Holger Gruß Dipl.-Geogr. Marcus Allendorf, bis Juli 2014 Dipl.-Biol. Dr. Gisela Bertram Dipl.-Biol. Tom Müller Dipl.-Biol. Haiko Petersen Dipl.-Biol. Jörg Roloff Dipl.-Ing. (FH) Christian Rosemeyer Dipl.-Landschaftsökologin Nicole Janinhoff Dipl. Biol. Dr. Lea Märtin Dipl.-Biol. Eva Strothotte Dipl.-Biol. Dr. Jens Poschadel Dipl.-Biol. Klaus Grothendieck Dipl.-Biol. Martin Gottschling Dipl.-Biol. Jörn Hartje Dipl.-Biol. André Jankowski Dipl.-Ing. (FH) Anne Spitschak Dipl.-Ing. (FH) Rainer Haupt Dipl.-Biol. Felix Weiß Dipl.-Landschaftsökologin Marlene Münkenwarf Projektmitarbeit Sondergutachten NATURA 2000Dipl.-Geogr. Marcus Allendorf, bis Juli 2014Dipl.-Geogr. Dipl.-Biol. Dr. Manfred Haacks Dipl.-Biol. Rolf Peschel Aktualisierung: 10.02.2015 |