Projektbeschreibungen 2019
UVS German Approach Fehmarnbeltquerung
Trüper Gondesen Partner mbB, Lübeck
Hintergrund
Am 3. September 2008 unterzeichneten Dänemark und Deutschland den Staatsvertrag zur Errichtung einer festen Querung über den Fehmarnbelt. Der Vertrag wurde von den nationalen Parlamenten verabschiedet und im Frühjahr und Sommer 2009 von beiden Ländern ratifiziert. Vorhabenträger ist die dänische Femern Bælt A/S.
Im Jahr 2009 wurde die leguan gmbh damit beauftragt bei biologischen Erfassungen zur Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) mitzuarbeiten.
Ziel der UVS ist es sicherzustellen, dass im Hinblick auf eine wirksame Umweltvorsorge bei bestimmten Vorhaben die Auswirkungen auf die Umwelt frühzeitig ermittelt, beschrieben und bewertet werden. Es können dadurch bei behördlichen Entscheidungen über die Zulässigkeit des Vorhabens die
Umweltbelange entsprechend berücksichtigt werden. Bei der Durchführung der UVS wurden die beiden in Frage kommenden Bau-Ausführungen (Tunnel- und Brückenvariante) bewertet und verglichen.
Standort
Das Untersuchungsgebiet (UG) auf der Ostseeinsel Fehmarn im Kreis Ostholstein umfasst ca. 777 ha (siehe Abbildung).
Der vorgesehene Eingriffsbereich beginnt im Süden etwa beim Kreuzungsbereich B 207 und K 49 und verläuft beidseitig der Bahnstrecke. Etwa auf Höhe des Marienleuchter Weges verläuft der Eingriffsbereich östlich der Bahnstrecke nach Norden bis zur Küste.
Abbildung: Lage des Untersuchungsgebietes (blaue Linie) mit vorgesehenem Eingriffsbereich (rote Linie). (Luftbildquelle: Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein)
Ergebnisse der Umweltverträglichkeitsstudie
Biotoptypen:
Im UG wurden 188 verschiedene Biotoptypen bzw. Biotoptypenkombinationen ermittelt. Es handelt sich dabei hauptsächlich um Lebensräume der Agrarlandschaft. Dominierend ist der Biotoptyp intensiv genutze Äcker, der ca. 80 % der Fläche ausmacht. Naturnähere Flächen finden sich vor allem an der Nord- und Ostküste des Untersuchungsgebietes. In den Strandbereichen finden sich im Vergleich zum restlichen Gebiet relativ viele gefährdete Pflanzenarten. Diese wertvollen Küstenbiotope machen jedoch nur 0,9 % der Gesamtfläche aus.
Pflanzen:
Die Erfassung und Bewertung der Pflanzen im UG wurde im Rahmen der biologischen Untersuchungen durchgeführt. Anhand von spezifischen Kriterien (u.A. Häufigkeit, Gefährdungsgrad) wurde die botanische Wertigkeit für die einzelnen Biotoptypen ermittelt und den vier Bedeutungsstufen „gering“, „mittel“, „hoch“ und „sehr hoch“ zugeordnet.
Tiere:
Im Zuge der UVS wurden Bewertungskriterien für das Schutzgut Tier zur Beurteilung der Auswirkungen des Bauvorhabens festgelegt. Diese Kriterien umfassen unter Anderem den Verlust von Tierlebensräumen, die Zerschneidung von Tierlebensräumen bzw. Kollisionsgefahr und Gefährdung von Tieren durch Verkehrstod, die Beeinträchtigung durch Verlärmung, Lichtimmissionen und andere Störungen. Die Schwere des Verlusts bzw. der Beeinträchtigungen wurden für das Schutzgut Tiere mit Hilfe einer vierstufigen Bewertungsskala eingestuft.
Auf eine detaillierte Beschreibung wird aufgrund des Projektumfangs an dieser Stelle verzichtet. Weitere Vorhabendetails auf Anfrage!
Weitere Untersuchungen unter Mitarbeit der leguan gmbh
- Landschaftspflegerischer Begleitplan (LBP) (2010)
- FFH-Verträglichkeits-Voreinschätzung (FFH-VE) (2012)
- Artenschutzfachbeitrag (AFB) (2012)
- Neuerfassung der Biotoptypen und Pflanzen der Roten Listen (2014/2015)
- Erfassung von Amphibien und Libellen (2014/2015)
- Untersuchungen der Jagdhabitate, Quartiersuche und potenzieller Flugrouten von Fledermäusen (2014/2015)
- Fachbeitrag Flora Fauna Fehmarn (2016)
- Neuerfassung der Fledermauszugs (2017/2018)
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