Projektbeschreibungen 1993

Libellen- und Heuschreckenkartierung im Rahmen der UVS BAB A 241 im Raum Ventschow

Kartierung im Auftrag des Ingenieurbüros für Landschaftsplanung und Naturschutz I.L.N., Greifswald, ca. 27 km², 1993.

Als Verbindung zwischen der BAB A 24 und der geplanten BAB A 20 ("Ostseeautobahn") zweigt auf der Höhe von Neustadt-Glewe die BAB A 241 nach Norden ab. Diese, bisher in Schwerin, endende Autobahn soll später die beiden Autobahnen (BAB A 24 und 20) zwischen Wismar und Neukloster miteinander verbinden. Hierzu wurde eine entsprechende Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) durchgeführt. Bei der Bearbeitung des Schutzgutes Tiere und Pflanzen waren u. a. auch Heuschrecken und Libellen zu erfassen. Das Untersuchungsgebiet umfasste 27 km² im Nordosten des Schweriner Sees zwischen Ventschow und Warin. Besonders charakteristisch an diesem Gebiet ist der überproportional große Anteil an kleineren Seen bzw. Abbaugewässern. Hinzu kommen Kiesgruben und ein relativ hoher Anteil an Trockenlebensräumen aber auch Grünländern.

Das Gebiet erwies sich in Bezug auf Libellen als artenreich und überdurchschnittlich bezogen auf das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Als herausragend erschien ein Kesselmoor im Nordwesten des Untersuchungsgebietes im Wald bei Kleekamp. Hier wurde ein großer Bestand der Zwerglibelle (Nehalennia speciosa) nachgewiesen. Weitere bemerkenswerte Arten waren Kleine Binsenjungfer (Lestes virens), Kleine Pechlibelle (Ischnura pumilio), Spitzenfleck (Libellula fulva) sowie Keilflecklibelle (Anaciaeschna isosceles).

Die Heuschreckenfauna wurde dominiert von euryöken Arten. Gerade in Bezug auf die Trockenlebensräume fehlten weitgehend die besonders anspruchsvollen Arten. Lediglich auf einem ehemaligen Braunkohlelagerplatz am Bahnhof Ventschow konnte die Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens) nachgewiesen werden. Dennoch zeigten sich in einigen Grünländern teilweise Bedingungen, die den hieran angepassten etwas anspruchsvolleren Arten Lebensraum boten. Hervorzuheben sind die Vorkommen der Sumpfschrecke (Stetophyma grossum), der Säbeldornschrecke (Tetrix subulata) und des Wiesen-Grashüpfers (Chorthippus dorsatus).

Projektmitarbeit

Dipl.-Biol. Klaus Grothendieck
Dipl. Biol. Geraldo Ihssen
Dipl.-Biol Peter Kröger
Dipl.-Biol. Gerd Kulik
Dipl.-Biol. Martin Laczny
Biol. Frank Manthey
Dipl.-Biol. Tom Müller
Dipl.-Biol. Rolf Peschel
Dipl.-Biol. Werner Piper
Dipl.-Biol. Christian Schröter

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Aktualisierung 08.07.2006