Projektbeschreibungen 1998

LBP Kamper Weg - Faunistische Untersuchungen

Gutachten im Auftrag der Stadt Itzehoe, Stadtplanungsabteilung, 1998.

Im Stadtteil Wellenkamp der Stadt Itzehoe ist geplant, einen beschrankten Bahnübergang an einer Hauptstraße durch eine Brücke an anderer Stelle zu ersetzen. Entsprechende Untersuchungen waren erforderlich, um die gemäß Eingriffsregelung erforderliche Datengrundlage zu schaffen. Zu bestehenden Daten einer Biotopkartierung wurden zusätzlich relevante faunistische Daten erhoben.

Das ganze Untersuchungsgebiet wurde in Hinblick auf die Organismengruppen Heuschrecken, Laufkäfer und Tagfalter ökologisch bewertet. Als Grundlage dienten Arterhebungen vor Ort (Kartierung von Heuschrecken bzw. Tagfaltern) bzw. Prognosen über potenzielle Vorkommen der Arten (Laufkäfer und Tagfalter).

In der synoptischen Gesamtwertung erwiesen sich die Bereiche des Bahndammes, die Saumstrukturen östlich davon sowie die Offenlandbereiche der Brache eines ehemaligen Betriebsgeländes der Zementwerke Alsen-Breitenburg als ökologisch "mittelwertig", alle übrigen Bereiche des Untersuchungsgebietes wurden als ökologisch "mäßig wertvoll" eingestuft.

Durch den geplanten Eingriff waren nur geringe Beeinträchtigungen von Vorkommen der betrachteten Organismengruppen zu erwarten. Diese befanden sich hauptsächlich im Bereich der Bahnquerung. Eine Minimierung dieser Beeinträchtigungen wäre zu erzielen, wenn der Bereich der Brache auf den Flächen des ehemaligen Zementwerkes bei der Eingriffsplanung südlich umgangen und wenn die Bahnanlage durch eine Unterführung statt durch eine Brücke gequert würde. Als Ausgleichsmaßnahme sollte eine Bepflanzung etwaig neu geschaffener Säume im Straßenbereich unterbleiben. Diese Säume wären durch ihre Leitlinienfunktion geeignet, mobile Organismen wie z. B. Falterimagines zur Straße hinzuführen, und so das Risiko von Kollisionen mit den Fahrzeugen auf der Straße erheblich zu erhöhen. Neu entstehende Offenflächen sollten statt dessen von künstlicher Bepflanzung frei bleiben und der natürlichen Sukzession überlassen werden. Die entstehenden Offenlandbereiche wären für weniger mobile Organismen (z. B. Heuschrecken) geeignet. Um nicht durch selbst etablierende Strauchformationen die unerwünschten Leitlinien passiv zu schaffen, wären diese Bereiche ggf. durch jährliche oder zweijährige Mahd von der Verbuschung freizuhalten.

Projektmitarbeit

Dipl.-Biol. Rolf Peschel
Biol. Dirk Uwe Piepenbrink
Dipl.-Biol. Jörg Roloff

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Aktualisierung 08.07.2006