Projektbeschreibungen 2001

UVS zur Änderung des Flächennutzungsplans Hochschulstadtteil - Biologische Untersuchungen

Gutachten im Auftrag von TGP, Lübeck, 2000 - 2001.

Im Rahmen der Planungen zum Hochschulstadtteil Lübeck wurde die leguan gmbh Anfang Juni 2000 damit beauftragt, die notwendigen biologischen Untersuchungen durchzuführen.

Zu diesem Zeitpunkt war eine vollständige Erfassung der Amphibien-Bestände nicht mehr möglich. Der Anteil unterschiedlich stark gefährdeter Biotoptypen war relativ hoch. Auffallend hoch war der Flächenanteil der nicht intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen. Dies wurde als positiv bewertet, da die Flächen einen Rückzugsraum für viele auf intensive Nutzung empfindlich reagierende Arten darstellen.

In nach §§ 15a und 15b LNatSchG geschützter Ausprägung kamen 16 Biotoptypen im Untersuchungsgebiet vor.

Von hoher ökologischer Bedeutung waren im Untersuchungsgebiet trockene ältere Brachen (Trocken-warmer Ruderalstandort auf Sand-, Kies- und Schotterboden mit dichter, meist ausdauernder Vegetation) die sich durch eine hohe Bedeutung für gefährdete Pflanzen und Heuschrecken auszeichneten. Insbesondere auf Trockenrasen spezialisierte Arten kennzeichneten den Wert dieser Flächen. Artenreiche extensiv genutzte Grünlandflächen haben im Untersuchungsgebiet ebenfalls eine hohe Bedeutung für gefährdete Pflanzen.

Bezüglich der Tagfalter erreichten die brachenreichen Flächen im südlichen Teil des Hochschulstadtteils und im westlichen Bereich der Landgrabenniederung eine mittlere Bedeutung. Alle anderen Bereiche des Untersuchungsgebietes waren von geringer bis eingeschränkter Bedeutung für Tagfalter.

Für gefährdete Libellen besitzen die Gewässer im Untersuchungsgebiet überwiegend eine geringe Bedeutung.

Die Bewertung der Brutvögel nach WILMS, BEHM-BERKELMANN & HECKENROTH (1997) ergab eine landesweite Bedeutung des Untersuchungsgebietes für Brutvögel.
Für den überdurchschnittlich hohen Wert des Untersuchungsgebietes sind im Wesentlichen zwei Gründe verantwortlich:

  • hoher Anteil von Brachen und Ruderalflächen,
  • Vorherrschen extensiver und oder ökologischer landwirtschaftlicher Betriebsmethoden.
Beide Aspekte lassen sich auf ähnlichen Flächen an anderer Stelle ebenfalls verwirklichen.

Insgesamt betrachtet waren die Eingriffe ausgleichbar, da sich der teilweise hohe Wert der betroffenen Flächen nachweislich in kurzer Zeit ergeben hat. Für einen Ausgleich war es erforderlich sowohl die Metapopulationen betroffener Arten, als auch die Auswirkungen anderer Projekte in der Region zu berücksichtigen. Die Erfordernisse an ein derartiges Konzept zu Ausgleich und Ersatz wurden dargelegt. Die Darstellung dieses Konzeptes erfolgt in einem weiteren Gutachten, das auch durch die leguan gmbh erarbeitet wurde (Projekt 1102).

Projektmitarbeit

Dipl.-Biol. Andreas Albig
Dipl.-Biol. Christopher Boldt
Dipl.-Geogr. Dipl.-Biol. Dr. Manfred Haacks
Dipl.-Biol. Geraldo Issen
Dipl.-Biol. Dr. Joahim Horstkotte
Dipl.-Biol. Rolf Peschel

Projektverzeichnis auf dem leguan-Server Zugang nur mit Berechtigung möglich.

Aktualisierung 06.07.2006