Projektbeschreibungen 2000

B-Plan Erweiterung "Elbeblick". Biologische Untersuchungen

Gutachten im Auftrag der Stadt Itzehoe, Stadtplanungsamt, 2000.

Auf dem Gelände einer ehemaligen Kleingartenkolonie im Südosten des Siedlungsgebietes Itzehoes plante die Stadt eine Erweiterung der Einzelhausbebauung. Die von der leguan gmbh durchgeführten biologischen Untersuchungen umfassten die Erhebung der Biotoptypen, Pflanzenarten der Roten Liste Schleswig-Holsteins und der Bundesrepublik Deutschland sowie der Tagfalter und Brutvögel.
Die Kartierung der Biotoptypen erfolgte nach den Maßgaben der Landschaftsplan-VO des Landes Schleswig-Holstein sowie nach der Roten Liste der gefährdeten Biotoptypen der Bundesrepublik Deutschland. Die Erfassung der Tagfalter erfolgte durch Sichtbeobachtungen, Kescher-, Fallen- und Köderfänge über bis zu fünf Begehungen pro Biotop. Die Avifauna wurde über 3 Begehungen nach der Methode der "Gruppierten Registrierung" erfasst.

Von den insgesamt 42 verschiedenen Biotoptypen waren 4 gemäß §§ 15a und 15 LNatSchG in Schleswig-Holstein geschützt. Mit dem Wermut, der Saat-Wucherblume und der Gelben Gauklerblume konnten 3 Gefäßpflanzen der Roten Liste Schleswig-Holstein nachgewiesen werden. Während die ersten beiden Arten als gefährdet eingestuft sind, gilt die letztgenannte als potenziell gefährdet.

Mit 16 Tagfalterarten war die Artenvielfalt des Untersuchungsgebietes - in Anbetracht der geringen Größe - relativ hoch, wenngleich keine Arten der Roten Listen nachgewiesen werden konnten. Zudem konnten 14 Brutvogelarten festgestellt werden. Dabei war der Feldsperling als Art der Vorwarnliste, die einzige Art, die auf der Roten Liste Schleswig-Holsteins und der Bundesrepublik Deutschland geführt wird. Zusätzlich wurde die Ringelnatter im Untersuchungsgebiet festgestellt. Dabei handelte es sich um eine Zufallsbeobachtung, da Reptilien nicht vereinbarter Gegenstand der Untersuchung waren. Bei der Ringelnatter handelt es sich um eine in Schleswig-Holstein als stark gefährdet und in der Bundesrepublik Deutschland als gefährdet geführte Art.

Die naturschutzfachliche Bewertung ergab abschließend, dass gegen das geplante Vorhaben keine Einwände bestehen, sofern geeignete Maßnahmen zur Kompensation durchgeführt werden. Vorgeschlagene Maßnahmen waren die Aufwertung der nördlich an das Untersuchungsgebiet angrenzenden Waldränder bzw. die Entwicklung von extensiv genutztem Feuchtgrünland.
In Anbetracht des geringen Ausgleichserfordernisses wurde zudem angeregt, alternativ zu direkten eingriffsbezogenen Ausgleichsmaßnahmen eine Bündelung mit anderen Maßnahmen aus anderen Vorhaben zu versuchen, um z. B. über einen Flächenpool oder ein Ökokonto insgesamt größere und effizientere Naturschutzmaßnahmen realisieren zu können.

Projektmitarbeit

Dipl.-Biol. Andreas Albig
Biol. Lars Benecke
Dipl.-Biol. Christopher Boldt
Dipl.-Biol. Rolf Peschel
Dipl.-Biol. Thorsten Schier

Projektverzeichnis auf dem leguan-Server Zugang nur mit Berechtigung möglich.

Aktualisierung 06.07.2006