Projektbeschreibungen 1995

Zoologische Kartierungen (Laufkäfer und Vögel) auf dem Gelände der Nordmark-Werke in Moorrege bei Uetersen im Kreis Pinneberg zwischen November 1994 und Juli 1995

Gutachten im Auftrag von Dipl.-Ing. Richard Möller, Freischaffender Landschaftsarchitekt, Wedel, 1994 - 1995.

Im Rahmen des Bebauungsplans Nr. 21 in Moorrege waren faunistische Untersuchungen auf dem Gelände der Nordmark-Werke durchzuführen (vgl. auch Bewertung der Zoologischen Kartierungen). Die zu untersuchenden Organismengruppen waren Laufkäfer und Vögel. Ziel war die Feststellung und Bewertung des Bestandes, sowie die Ausweisung von Ausgleichsflächen inklusive Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen. Die Biotoptypenkartierung des Untersuchungsgebietes wurde durch das Büro Möller zur Verfügung gestellt.

Insgesamt 64 Laufkäfer- und Vogelarten konnten im Untersuchungsgebiet erfasst werden. Davon wiesen nur 3 Laufkäferarten einen Gefährdungsstatus in der Roten Liste der Bundesrepublik Deutschland oder der von Schleswig-Holstein auf. Keine der erfassten Brutvogelarten war auf einer Roten Liste als gefährdet eingestuft.

Die faunistischen Ergebnisse sowie die Geländebeurteilung vor Ort wiesen das Untersuchungsgebiet insgesamt als sehr heterogen aus. Alle Bereiche waren offensichtlich anthropogen verändert und mit gestörtem Untergrund anzusehen. Nur einige Teile der Flächen konnten als relativ naturnah gelten und wurden von verschiedenen Organismengruppen besiedelt. Besondere Bedeutung hatten dabei die brachliegenden Bereiche. Diese sollten erhalten bleiben.

Die Ausweisung von Ausgleichsflächen oder der Vorschlag von Ausgleichsmaßnahmen erwies sich innerhalb der begutachteten Fläche als ein Problem. Der weitgehend gestörte Bodenaufbau erforderte zur Herstellung bzw. Förderung natürlicher Verhältnisse primär die Beseitigung des standortfremden Bodenmaterials. Erst nach der Wiederherstellung ursprünglicher Bodenverhältnisse konnten Ausgleichsmaßnahmen im Sinne der Förderung natürlicher Verhältnisse längerfristig sinnvoll sein. Weitergehende Pflegehinweise wurden unterbreitet: Ein Mahdregime für die erhaltungswürdigen Brachflächen, in den Uferbereichen ein Austausch von standortfremden Gehölzen durch heimische Arten und eine Unterbindung von Fehlnutzungen in Teilbereichen (Abfallablagerung).

Abschließend wurde auf Indizien für das Vorhandensein einer Altlast im Bodenkörper hingewiesen und eine bodenchemische Analyse zur Abklärung dieser Problematik angeraten.

Projektmitarbeit

Dipl.-Biol. Klaus Grothendieck
Dipl. Biol. Geraldo Ihssen
Dipl.-Biol. Niels Koschke
Dipl.-Biol. Tom Müller
Dipl.-Biol. Rolf Peschel
Biol. Dirk Uwe Piepenbrink

Projektverzeichnis auf dem leguan-Server Zugang nur mit Berechtigung möglich.

Aktualisierung 08.07.2006