Projektbeschreibungen 1999

Botanische Kartierungen auf ausgewählten Flächen in der Stadt Wedel unter besonderer Berücksichtigung des gesetzlichen Schutzes nach den §§ 15a und 15b des LNatSchG

Kartierung und Gutachterliche Stellungnahme im Auftrag der Stadt Wedel - Stadtbauamt, 1999.

Ziel der Untersuchung war die botanische Erfassung des Arteninventars von 19 Flächen im Gebiet der Stadt Wedel (Schleswig-Holstein). Bei den Flächen handelte es sich zum einen um Baulücken innerhalb der Wohnbebauung und zum anderen um Flächen im Außenbereich.
Abschließend sollten Aussagen zum gesetzlichen Schutz der jeweiligen Flächen hinsichtlich der §§ 15a und 15b LNatSchG i. V. m. der Biotopverordnung des Landes Schleswig-Holstein getroffen werden. Für die festgestellten gesetzlich geschützten Biotope sollten darüber hinaus Vorschläge zur Pflege und Entwicklung gemacht werden.

Die in Betracht kommenden Flächen wurden einmalig begangen, um den jeweiligen Bestand an Gefäßpflanzen aufzunehmen.
Von den 19 untersuchten Flächen wurden fünf als gesetzlich geschützt im Sinne der obigen gesetzlichen Grundlagen eingestuft. Dabei handelte es sich um seggen- und binsenreiche Nasswiesen unter anderem im Bereich der Wedeler Au, Weiher und um einen reliktischen Silberweiden-Auewald in Elbnähe.

Die Vorschläge zur Pflege und Entwicklung dieser Biotope umfassten die Anhebung des Grundwasserspiegels sowie die regelmäßige Mahd im Sommer zur Aushagerung der Flächen. Die vorgeschlagene Förderung des Auwald-Relikts beschränkte sich in der gezielten Pflanzung von auwaldtypischen Gehölzen, da die Wiederherstellung der Überschwemmungsdynamik nicht durchführbar erschien.

Zudem wurden der Stadt Wedel Vorschläge zu einer generellen Schaffung von Kleinbiotopen, wie Weiher und Mager- bzw. Trockenrasen, im Nordwesten des Stadtgebietes unterbreitet. Diese Biotope stellen einen wichtigen Lebensraum für temporäre Pionierbesiedler dar. Als Beispiel hierfür sei die Südliche Binsenjungfer (Lestes barbarus) genannt, die auf einer untersuchten Fläche in hoher Abundanz nachgewiesen werden konnte. Durch die Nähe zu den Holmer Sandbergen ergibt sich für die Trockenstandorte die Rekrutierungsmöglichkeit xerothermer Arten.

Projektmitarbeit

Dipl.-Biol. Andreas Albig
Dipl.-Geogr. Dipl.-Biol. Dr. Manfred Haacks
Dipl.-Biol. Rolf Peschel

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Aktualisierung 08.07.2006