Projektbeschreibungen 2008

Erfassung von Kleinsäugern im Rahmen der Wirkungskontrolle des PROFIL-Kooperationsprogramms Naturschutz, Fördermaßnahme „Vogel- und sonstige Tierarten der Feldflur“ im EU-Vogelschutzgebiet V19 Unteres Eichsfeld 2008

Gutachten im Auftrag von der Staatlichen Vogelschutzwarte im Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, 30543 Hannover.

Im Rahmen der Wirkungskontrolle des PROFIL-Kooperationsprogramms Naturschutz, Fördermaßnahme „Vogel- und sonstige Tierarten der Feldflur“ im EU-Vogelschutzgebiet V19 Unteres Eichsfeld (DE 4426-401), wurden 2008 die Kleinsäuger auf 13 landwirtschaftlichen Nutzflächen erfasst.
Ziel der Untersuchungen der Kleinsäugerbestände war ein Vergleich, in wieweit sich bestimmte Ackerkulturen - hier insbesondere die im Rahmen der o. g. Fördermaßnahme angebaute Luzerne bzw. mehrjährige Futterkulturen - positiv auf die Zahl von Kleinsäugern in den jeweiligen Ackerflächen auswirken (können).
Maßgabe war dabei die Verbesserung der Nahrungssituation für den Rotmilan, der die wertbestimmende Brutvogelart des oben genannten Vogelschutzgebietes darstellt. Kleinsäuger stellen für den Rotmilan die wichtigsten Nahrungsquellen dar.
Zu prüfen war, ob sich Luzerne- und Kleegras-Äcker im Vergleich zu konventionellen bzw. biologisch-dynamisch (Bioland) bewirtschafteten Winterweizen-Äckern signifikant hinsichtlich der Kleinsäugerfauna und Individuenzahlen unterscheiden.
Es erfolgte eine zweimalige Begehung der Ackerflächen in 3 Zeitintervallen. Dies ergab sich aufgrund der Witterungsumstände (trockener Frühsommer) und des Nutzungsregimes der Luzerne- und Kleegrasflächen.

Ergebnisse

In den Untersuchungen von 13 Ackerflächen im Landkreis Göttingen mit den Anbauprodukten Luzerne, Kleegras, Weizen und Triticale wurden in 2 Begehungen 6 Kleinsäugerarten mit 62 Individuen sowie 1 Igel nachgewiesen.
Der Feldhamster konnte nicht festgestellt werden.
Häufigste Art war die Feldmaus (Microtus arvalis), gefolgt von Erdmaus (Microtus agrestis) und Brandmaus (Apodemus agrarius).
Die Arten- und Individuenzahlen der 4 untersuchten Getreideflächen waren - verglichen mit anderen Untersuchungen - überwiegend als unterdurchschnittlich zu bewerten, nur ein Standort wies eine durchschnittliche Individuenzahl auf. Von den 9 untersuchten Kleegras- und Luzerneflächen waren 5 hinsichtlich der festgestellten Kleinsäugerindividuen als unterdurchschnittlich, 4 als durchschnittlich zu bewerten. Als Grund hierfür wurde die häufige Mahd (bis zu 4 Mal) der im Fokus stehenden Kleegras- und Luzerneflächen angenommen.

Eine abschließende Aussage zur Effizienz und der zu fördernden Anbauprodukte für den Rotmilan konnte aufgrund der vorliegenden Untersuchungsergebnisse nicht getroffen werden.
Signifikante Unterschiede der nachgewiesenen Kleinsäugerindividuen bezogen auf die beiden Anbauprodukte Getreide bzw. Kleegras- und Luzerneflächen wurden nicht festgestellt.
Für künftige Untersuchungen wurden Vorschläge zur Vorgehensweise unterbreitet.


Projektmitarbeit

Dipl.-Geogr. Dipl.-Biol. Dr. Manfred Haacks
Dipl.-Geogr. Thomas Rauschen
Dipl.-Ing. (FH) Christian Rosemeyer

Dipl.-Biol. Rolf Peschel


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Aktualisierung: 15.09.2010