Projektbeschreibungen 2009

Einschätzung eines potenziellen Fledermausquartieres auf Eignung und Nutzung durch Fledermäuse

Gutachten Auftrag von Bielfeldt + Berg Landschaftsplanung, 22767 Hamburg.

Im Zuge der Planungen zur B 431 - östliche Umfahrung Glückstadts sowie Teil-Verlegung der B 431 - war zu prüfen, ob ein Eiskeller im Borsflether Altendeich als potenzielles Quartier für Fledermäuse in Frage kommt.

Da sämtliche Fledermausarten streng geschützt i. S. § 10 (2) Nr. 11 BNatSchG i. V. m. Anhang IV der FFH-RL sind, sind Tötungen und Verletzungen der Tiere, Störungen und die Zerstörung ihrer essenziellen Lebensstätten generell gemäß § 42 (1) BNatSchG verboten.
Ein möglicher Verlust wäre entsprechend vor Beginn der Maßnahme zu kompensieren.

Im Januar wurde die leguan gmbh beauftragt, eine gutachterliche Stellungnahme zur Eignung des Eiskellers anzufertigen.
Zu diesem Zweck wurde am 17.01.2009 eine Ortsbegehung durchgeführt, um die Eignung zu prüfen und ggf. überwinternde Fledermäuse nachzuweisen. Darüber hinaus werden Aussagen zur möglichen Eignung als Sommerquartier getroffen.

Ergebnisse

Der Eiskeller im Borsflether Altendeich war durch eine Holztür verschlossen. Öffnungen in der Tür, die als Ein- und Ausfluglöcher für Fledermäuse dienen könnten, waren mit einem engen Maschendrahtgeflecht verschlossen und damit für sämtliche Fledermausarten unpassierbar.
Aufgrund der unmittelbar angrenzenden Bundesstraße B 431 wäre ein erhebliches Kollisionsrisiko für ein- und ausfliegende Fledermäuse gegeben.
Weitere mögliche Ein- und Ausflugöffnungen, die neben der Tür einen Zugang zum Eiskeller für Fledermäuse ermöglichen könnten, wurden nicht festgestellt.
Konsequenterweise wurden weder Fledermäuse noch Hinweise auf deren Vorkommen wie z. B. Kotspuren festgestellt.
Hinsichtlich der klimatischen Bedingungen wurde der Eiskeller jedoch als optimal für Fledermäuse eingeschätzt. Er wäre sowohl als Sommer- wie auch als Winterquartier geeignet.
Die beiden Abbildungen zeigen eine Innenansicht (Abb. 1) und den Eingangsbereich des Eiskellers (Abb. 2).




Abbildung 1: Detailfoto des inneren Deckenbereiches, zu beachten sind die Kondenstropfen (Foto: H. Petersen)






Abbildung 2: Eingang des Eiskellers an der Bundesstraße B 431 (Foto: H. Petersen)

Der untersuchte Eiskeller in der Blomeschen Wildnis ist für Fledermäuse aufgrund eines engmaschigen Drahtgitters an der Eingangstür nicht zugänglich, so dass keine Nutzung erfolgt.
Kleinklimatisch sind aufgrund der Luftfeuchtigkeit und Frostfreiheit die Voraussetzungen für eine Nutzung als Winter- und/oder Sommerquartier gegeben.
Negativ zu bewerten war die Lage der Ein- und Ausflugsöffnungen direkt auf die Bundesstraße B 431, so dass ein erhebliches Kollisionsrisiko bestünde.

Projektmitarbeit

Dipl.-Geogr. Dipl.-Biol. Dr. Manfred Haacks
Dipl.-Biol. Rolf Peschel
Dipl.-Biol. Haiko Petersen


Projektverzeichnis auf dem leguan-Server Zugang nur mit Berechtigung möglich



Aktualisierung: 16.09.2010