Projektbeschreibungen 2016
Erfassung der Brutvögel auf dem Gelände des Golf Clubs Großensee e. V.
Golf Club Großensee, Großensee.
Untersuchungsgebiet
Als Grundlage für eine angestrebte umweltgerechte Bewirtschaftung des Golf Clubs Großensee e. V. wurde die leguan gmbh beauftragt, den Brutvogelbestand des Golfplatzgeländes und der zugehörigen Ausgleichsflächen zu erfassen. Die Erfassungen erfolgten von Mitte April bis Mitte Juni 2016.
Im Untersuchungsgebiet befinden sich Gehölzstrukturen, Knicks und 6 größtenteils künstlich angelegte Gewässer sowie der Moorbereich Wohrensbarger Moor, der als Ausgleichsfläche seitens des Golf Clubs Großensee e. V. gepachtet ist, untersucht. Das Untersuchungsgebiet liegt im Kreis Stormarn innerhalb Schleswig-Holsteins und befindet sich südwestlich der Ortslage von Großensee. Das Gebiet wird der kontinentalen biogeografischen Region Deutschlands bzw. Schleswig-Holsteins zugeordnet. Naturräumlich befindet es sich im östlichen Hügelland. Hierbei handelt es sich um ein in der Weichsel-Kaltzeit entstandenes Jungmoränengebiet. Es wurde von Gletschern der Saale-Kaltzeit aus Material aus Skandinavien und vom Meeresboden der Ostsee aufge-schoben und vor etwa 15.000 Jahren durch die Gletscher der darauffolgenden Weichsel-Kaltzeit geformt.
Ergebnisse
Insgesamt wurden im Untersuchungsgebiet 46 Brutvogelarten nachgewiesen, von denen 27 Arten ungefährdet sind und sich in einem günstigen Erhaltungszustand befinden. Besonders hervorzuheben ist die große Anzahl an Revieren der Gebüschbrüter und der Arten, die ältere Baumbestände bevorzugen. Auch gefährdete Arten finden im Untersuchungsgebiet geeignete Habitate. Zu den hier vorkommenden bundesweit gefährdeten Arten zählen Kiebitz (stark gefährdet) und Rebhuhn (gefährdet). Auf der Vorwarnliste der Bundesrepublik Deutschland stehen Feldsperling, Kuckuck, und Teichralle. Kiebitze werden in Schleswig-Holstein als gefährdet eingestuft. Landesweit stehen Grünspecht, Kuckuck und Rebhuhn auf der Vorwarnliste. Kiebitz, Rohrweihe, Kranich und Graureiher sind Arten, die spezielle Ansprüche an ihren Lebensraum stellen. Sie nutzen die im Untersuchungsgebiet vorkommenden Stillgewässer mit Röhrichten und die Flä-chen des Wohrensbarger Moores.
Insgesamt ist der Golfplatz Großensee von Bedeutung für Brutvögel deutlich un-terschiedlicher Habitatansprüche. Das Gebiet zeichnet sich durch eine für den relativ kleinen Raum hohe Struktur- und Artenvielfalt aus. Gebüschbrüter, Bodenbrüter, Vogelarten alter Baumbestände und halboffener Standorte, Wasservögel, Röhrichtbewohner und Arten, die im Moorbereich vorkommen, finden im Untersuchungsgebiet geeignete Lebensräume. Da sich Golfanlagen häufig in einer strukturarmen und ausgeräumten Agrarlandschaft befinden, bieten sie Le-bensraum für Arten, die es in solchen Räumen sonst nicht gibt.
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