Projektbeschreibungen 2012
Geplanter Kiesabbau Bornhöved durch die Firmen Krebs Kiesveredelung GmbH und Kiesabbau- und Bodenkippbetriebe H. Berchim GmbH
Gutachterliche Stellungnahme zum Vorkommen des Braunen Eichenzipfelfalters im geplanten Abbaubereich und entlang der Zufahrtsstraße Mang de Bargen
Gutachten im Auftrag der Krebs Kiesveredelung GmbH, Neumünster und Kiesabbau- und Bodenkippbetriebe H. Berchim GmbH Rastorf-Wildenhorst
Nordöstlich von Tarbek sind zwei Auskiesungsvorhaben geplant. Für beide Auskiesungsvorhaben führte die leguan gmbh im Jahr 2007 und im Jahr 2010 biologische Erfassungen durch.
Im Zuge der Untersuchungen in 2007 erlangte der Nachweis eines adulten Exemplars des Braunen Eichenzipfelfalters (Satyrium ilicis), entlang der Zuwegung Mang de Bargen, aufgrund seiner Seltenheit besondere Beachtung.
Die Art gilt in Schleswig Holstein als vom Aussterben bedroht. Im Rahmen der beiden Auskiesungsvorhaben wird die Straße Mang de Bargen als Zufahrt genutzt. Beim Verkehr der Schwerlaster mit dem Kies- und Sandmaterial werden, insbesondere während trockener Witterung, Stäube frei. Eine Beeinträchtigung der Raupen kann somit nicht ausgeschlossen werden.
Im Zuge der erteilten Genehmigung wurde festgelegt, dass eine gezielte Nachsuche nach Raupen des Braunen Eichenzipfelfalters im Bereich der Zufahrt zu erfolgen hat, um Aussagen zur Reproduktion des in Schleswig-Holstein vom Aussterben bedrohten Tagfalters treffen zu können.
Im Januar 2012 wurde die leguan gmbh beauftragt diese gezielte Nachuntersuchung entlang der Zuwegung Mang de Bargen durchzuführen. Weitere augenscheinlich zur Eiablage geeignete Landschaftsstrukturen in der Eingriffsfläche sowie im weiteren Umfeld wurden ebenfalls berücksichtigt.
Ziel dieser Nachsuche war es abschließend zu prüfen, ob es sich bei dem 2007 festgestellten Fundort um einen Reproduktionsstandort handelt und somit die Larvalstadien der Art infolge der Staubverschmutzung einer möglichen Beeinträchtigung unterliegen.
In 2012 wurde im Untersuchungsgebiet systematisch an geeigneten Raupenfutterpflanzen intensiv nach Raupen des Braunen Eichenzipfelfalters gesucht. Während der Suche wurden zwar geeignete Raupenfutterpflanzen, allerdings keine Larven der Art im Untersuchungsgebiet festgestellt.
Aufgrund der aktuellen Datenlage ist daher davon auszugehen, dass es sich bei dem Fundort nicht um eine Reproduktionsstätte handelt und eine Beeinträchtigung durch freigesetzte Stäube somit auszuschließen ist. Ein westlich des Eingriffsbereichs liegender, lichter, windgeschützter, sonnenexponierter Waldstandort mit Jungbaumstadien der Stiel-Eiche (Quercus robur) erfüllt die Kriterien der besiedelbaren Habitate der Art augenscheinlich vollständig. Nachweise konnten aber auch hier nicht erbracht werden.
Im Hinblick auf das vorläufige Gestaltungskonzept des Eingriffsbereichs nach Beendigung des Auskiesungsvorhabens ist mit einer Aufwertung der Flächen zu rechnen, durch die die gesamte Tagfalterpopulation profitiert. Durch geeignete Maßnahmen, wie z.B. die Pflanzung von jungen Stiel-Eichen auf sonnenexponierten Standorten, kann auch die Ansiedlung des Braunen Eichenzipfelfalters gezielt gefördert werden.
Projektmitarbeit
Dipl.-Geogr. Dipl.-Biol. Dr. Manfred Haacks
Dipl.-Biol. Jörg Roloff
Dipl.-Ing (FH) Anne Spitschak
Aktualisierung: 19.02.2013
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