Projektbeschreibungen 2008
Lehrauftrag Nebenfachpratikum Naturschutz Sommersemester 2008
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Ziel des Lehrauftrages ist ein aktuelles Thema: der so genannte strenge Artenschutz und dessen fachgutachterliche Anwendung (z. B. im Rahmen von Risikoanalysen) bei privatwirtschaftlichen Investitionen.
Die "Rahmenhandlung" dafür ist ein Planspiel, bei dem es um privatwirtschaftliche Investitionen in ein fiktives Tourismusgebiet am Nordrand von Hamburg in der Niendorfer Feldmark geht.
Dieses Planspiel hat einen realistischen Hintergrund. Das Interesse an aktiver Freizeitgestaltung in der Nähe von größeren Städten nimmt mehr und mehr zu. Der Natur- und Artenschutz ist natürlich bei solchen Vorhaben genauso zu betrachten wie auch bei anderen Vorhaben, die Landschaft beeinträchtigen können. Ein relativ neuer Aspekt ist hierbei der so genannte strenge Artenschutz, der oftmals "Risiken" für Investoren bergen kann. Hier setzt ein Tätigkeitsfeld biologisch orientierter Planungsbüros an.
Die einzelnen Arbeitsgruppen stellen dabei jeweils einzelne Planungsbüros dar, die durch Investoren damit beauftragt werden, zu prüfen, ob bzw. welche naturschutzfachlichen Risiken für die jeweiligen Projekte bestehen und wie solche gegebenenfalls minimiert werden können. Aber auch Aussagen hinsichtlich einer Unmöglichkeit der Planung in der angedachten Form können das Ergebnis sein.
Insgesamt stehen 6 einzelne Projekte zur Auswahl, die hier realisiert werden sollen. Diese Projekte sind mit Bedacht nicht präzisiert worden, da im günstigsten Fall die Biologen in einer sehr frühen Phase des Projekts angesprochen werden, in der noch Suchräume zur Verfügung stehen.
Das GIS-Projekt im Projektverzeichnis unter Materialien bzw. die einzelnen Elemente im Verzeichnis /GIS zeigen die jeweiligen Räume, in denen die Projekte angedacht sind. Sie können so leicht mit dem ArcExplorer (unter Materialien auch mit Download-Link) visualisiert werden.
Abbildung 1: Lage der einzelnen Projekte in der Niendorfer Feldmark.
Hinter den Projekten sind die jeweiligen Ansprechpartner genannt:
- Jedermann-Golfplatz mit 6 Löchern und Driving Range, Platzbedarf ca. 20 ha, Parkplatz für ca. 50 Fahrzeuge, kleines Clubhaus, Manfred Haacks
- Restaurantbetrieb mit Freizeitangeboten wie Ponyverleih, Kinderspielplatz, Biergartenbetrieb und ebenfalls Parkplatz für 50 Fahrzeuge, Manfred Haacks
- Mountain- und Trekkingbike-Parcours, Holger Gruß
- "Multilevel"-Natur-Erlebnispfad (von der Wurzel bis zur Krone werden alle Elemente durch entsprechende Wege begehbar), Holger Gruß
- "Nordalbinger Dorf": Museumsdorf mit Betrieb in der Zeit des Jahres 0 mit verschiedenen Gebäuden, Handwerksbetrieben, musealen Informationen, Einkaufsmöglichkeiten und wechselnden Events, Rolf Peschel
- "Kunstpark": Parkartiges Gelände mit Skulpturen, aktuellen Ausstellungen, aber auch multimediale Events, z. B. Abendveranstaltungen im Sommer mit Open-Air-Konzerten oder auch Performances usw. usw., Rolf Peschel
Bereits vor der Lehrveranstaltung sollten sich die Gruppen darauf verständigen, welches Projekt bearbeitet werden soll. Hierbei gilt: pro Arbeitsgruppe ein Projekt.
Durchführung
Vor dem ersten Kurstag sollten die Teilnehmer sich auf jeden Fall mit den Materialien vertraut machen, die weiter unten zum Download zur Verfügung stehen. Dabei sollte auch selber im Internet recherchiert werden, wie die Diskussion zum Thema strenger Artenschutz im Moment geführt wird.
Wir treffen uns um 09:00 Uhr im Gelände an der Straße Niendorfer Gehege beim Café Corell. Dort gibt es zunächst eine theoretische Einführung in das Thema.
Die Gruppen teilen sich in die Projekte ein.
Die einzelnen "Investitionen" werden jetzt kurz vorgestellt. Natürlich können im Rahmen dieses Lehrauftrages keine detaillierten Skizzen oder Pläne vorgelegt werden. Das würde vom Aufwand den Rahmen komplett sprengen.
Die "Investoren" werden durch die Mitarbeiter der leguan gmbh dargestellt, die den jeweiligen Vorhaben zugeordnet sind.
Dann folgt die Geländearbeit. Hierbei werden die Bedingungen vor Ort erfasst. Hierbei gibt es Unterstützung durch die leguan-Mitarbeiter.
Es wird in den Projekten nur um den Teilaspekt "strenger Artenschutz" in der Risikoanalyse im gutachterlichen Bereich gehen.
Im Gelände sind daher mögliche Wohn- und Lebensstätten solcher geschützter Arten zu identifizieren bzw. das Potenzial für Vorkommen zu ermitteln, siehe auch unter Materialien. Dabei unterstützen die leguan-Mitarbeiter im Gelände.
Um später die Ergebnisse vortragen zu können, sollten solche Lebensstätten auf Karten verortet werden.
Wir treffen uns um 09:00 Uhr im ZIM im Seminarraum. Die Gruppen stellen jeweils ihre Risikoanalysen beim jeweiligen Investor (also der Kursleitung) vor. Dazu sollten sie folgende Elemente berücksichtigen:
- Kurze Darstellung des jeweiligen Vorhabens mit den zu erwartenden Auswirkungen durch die Anlage / den Bau und den zukünftigen Betrieb, also eventuell Lärm- und Staubemissionen, Baumaschinenverkehr, Lichtemissionen, Besucherverkehr u. ä..
- Darstellung der Bestandssituation: Ausstattung des Geländes mit Biotopstrukturen bzw. sogenannten Habitatrequisiten wie z. B. Gewässer, Knicks, Altbaumbestände, vorhandenen Wegen z. B. als vereinfachte Biotoptypenkartierung.
- Darstellung der ermittelten Risikofaktoren wie z. B. gesetzlich geschützte Lebensräume, Lebensräume streng geschützter Arten im Verhältnis zu den geplanten Nutzungen durch den jeweiligen Investor.
- Klassifizierung der ermittelten Risiken in Hinblick auf Vermeidung oder aber Verminderung durch planerische Maßnahmen im Vorwege.
- Abschließendes Fazit über die Machbarkeit des jeweiligen Vorhabens vor dem Hintergrund der ermittelten Risiken.
Die Darstellung sollte kurz und bündig sein und eine Länge zwischen 15 - 20 Minuten haben. Hierzu sollte eine entsprechende Präsentation (per Videobeamer, wird von leguan mitgebracht) angefertigt und vorgeführt werden. Es ist zu berücksichtigen, dass im Ergebnis für den Investor eine Abwägung zwischen den Kosten möglicher Vermeidungs- oder Minderungsmaßnahmen und der Rentabilität möglich sein muss. Zwar ist es nicht nötig, die Maßnahmen konkret zu bepreisen, jedoch müssen ungefähre Umfänge genannt werden, die dann in einem weiteren Schritt durch einen Landschaftsarchitekten (nicht Bestandteil dieses Kurses!) kalkuliert würden.
Das gesamte Thema Artenschutz in Gänze darzustellen, ist viel zu aufwändig, daher beschränken wir uns an dieser Stelle auf wichtige Regelungen, die schon wesentliche Hinweise enthalten. Zunächst die relevanten Vorschriften:
Projektmitarbeit
Dipl.-Geogr. Dipl.-Biol. Dr. Manfred Haacks
Dipl.-Biol. Rolf Peschel
Dipl.Ing. (FH) Holger Gruß
Aktualisierung: 12.12.2008
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