Projektbeschreibungen 2007

Gutachterliche Stellungnahme zu Ausgleichsflächen der BAB A 20 und der B 207 im Bereich des FFH-Gebietes DE 2230-381 „Trockenflächen nordwestlich Groß Sarau“ und im Bereich des ehemaligen Grenzstreifens nördlich der A20 und westlich des Schattiner Waldes - Untersuchungen zu Bodentypen und Lebensraumausprägungen anhand von Bodenuntersuchungen, Pflanzenaufnahmen und Kartierungen der Heuschreckenfauna

Im Auftrag des Landesbetriebes Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein, Niederlassung Lübeck - Projektgruppe A20.

Im Lübecker Raum wurden durch den Vorhabensträger als Kompensation für die Eingriffe an der BAB A 20 und an der B 207n (neu) Ausgleichsflächen erworben und entsprechende Pflegemaßnahmen zur Entwicklung von Extensivgrünland und Trockenlebensräumen, vorzugsweise Trockenrasen, vorgenommen. Es wurden 2 Komplexe von Flächen begutachtet.
Der erste Komplex liegt südlich der BAB A 20, südlich der Grönauniederung und östlich der Bahnstrecke Lübeck - Büchen - Lüneburg. Den zweiten Komplex bilden die nördlich der BAB A 20 auf der mecklenburgischen Seite liegenden ehemaligen Ackerflächen westlich des Schattiner Waldes, die bereits 1990 stillgelegt wurden und durch die DEGES dann als Ausgleichsflächen erworben wurden

Untersucht wurden Biotoptypen, Pflanzen der Roten Listen, Tagfalter und Brutvögel. Zusätzlich wurden aufgrund der aktuellen rechtlichen Situationen geschützte Arten mit betrachtet. Um ökologisch sowohl kurzfristige Änderungen als auch die langfristigen Verhältnisse auf den Ausgleichflächen dokumentieren und einschätzen zu können, wurden Boden, Vegetation und Heuschrecken für die Bewertung der Pflegemaßnahmen herangezogen. Die Auswahl dieser 3 Untersuchungsobjekte deckte verschiedene Zeitschienen ab, nämlich den Boden für langfristige, ökologische Verhältnisse, die Vegetation für mittelfristige und die Heuschrecken für kurzfristige Prozesse.

Auf den Ausgleichsflächen nördlich Groß Sarau konnte festgestellt werden, dass sie generell geeignet sind, um Trockenrasen zu entwickeln. Auf den meisten Flächen sollte jedoch das Mahdregime auf zweischürig umgestellt werden, um die Entwicklung zu forcieren. Das Auftreten des Jakobs-Greiskrautes war hier im August 2007 nach dem Mulchen lediglich an wenigen Stellen zu beobachten und wird derzeit als unkritisch eingeschätzt.
Die Ergebnisse der Heuschrecken-Erfassungen zeigten ebenfalls eine Tendenz hin zu trockenen und mageren Verhältnissen an. Es überwogen jedoch noch Bereiche, in denen mesophile Verhältnisse herrschten. Die Vorkommen des Verkannten Grashüpfers (Chorthippus mollis) induzierten, dass sich die Flächen langsam in die gewünschte Richtung entwickeltn.

Auf den Ausgleichsflächen im ehemaligen Grenzstreifen konnte festgestellt werden, dass sie generell geeignet sind, um Trockenrasen zu entwickeln. In Teilen wurde dieses Ziel bereits erreicht. Die Ausgangssituation dieser Flächen war ein ehemaliger Sandacker, dessen Bewirtschaftung unmittelbar nach der Wende aufgegeben wurde.

Projektmitarbeit

Dipl.-Geogr. Dipl.-Biol. Dr. Manfred Haacks
Dipl.-Biol. Rolf Peschel

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Aktualisierung: 20.09.2010