Projektbeschreibungen 1999

Biologische Untersuchungen zum GOP des B-Plan Nr. 179 der Stadt Leer

Gutachten im Auftrag von Dipl.-Ing. Richard Möller, Freischaffender Landschaftsarchitekt, Wedel, 1999.

Auf einer Fläche im Norden der Stadt Leer an der BAB 28/E 31 war die Ansiedlung verschiedener Gewerbebetriebe geplant. Im Rahmen des GOP zum B-Plan 179 der Stadt Leer waren die Auswirkungen durch das Projekt mittels biologischer Grundlagenerhebungen zu bewerten. Hierzu wurden die Biotoptypen unter Verwendung der Kartieranleitungen des Landes Niedersachsen und der "Roten Liste der Biotoptypen der Bundesrepublik Deutschland" und die Avifauna (winterrastende Vögel und Brutvögel) erfasst.
Die Geländearbeit erstreckte sich über einen Zeitraum von Anfang Januar bis Ende Juni 1999.

Auf den untersuchten Flächen konnten 27 Biotoptypen nach dem Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen nachgewiesen werden, wovon 6 nach dem NNatSchG geschützt sind. Dabei handelte es sich um naturnahe Kleingewässer, Flutrasen, Rohrglanzgras-Landröhrichte, Binsen- und Simsenrieder nährstoffreicher Standorte, Seggenrieder nährstoffreicher Standorte und Strauch-Baum-Wallhecken. Des Weiteren konnten die einzelnen Flächen 24 Biotoptypen nach der Roten Liste der Biotoptypen Deutschlands zugeordnet werden. 17 Biotoptypen wiesen unterschiedlich starke regionale Gefährdungen auf. Eine Beeinträchtigung durch den Eingriff ergab sich für den überwiegenden Teil der gefährdeten sowie für alle nach dem NNatSchG geschützten Biotope nicht.

Von den im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen Brutvögeln sind 2 auf der Roten Liste Niedersachsens und 1 Art auf der Roten Liste der Bundesrepublik Deutschland als gefährdet geführt: Kiebitz und Neuntöter.
Anhand der erfassten Brutpaarzahlen dieser beiden Arten und der Größe des Untersuchungsgebietes ergab sich für die Flächen eine lokale Bedeutung für Brutvögel.

Für die Bewertung der Brutvogelgemeinschaften nach FLADE (1994) wurden 4 Landschaftsräume unterschieden:

  • Binnenländisches Feuchtgrünland,
  • nasse Brachen und Sukzessionsflächen,
  • Dörfer sowie
  • halboffene, reich strukturierte Feldflur/ Knicklandschaften.
Alle untersuchten Landschaftsräume zeigten deutlich verarmte Brutvogelgemeinschaften.
Bei der Kartierung der Rastvögel wurden 10 Arten festgestellt, es ergab sich somit nur eine geringe Bedeutung als Gastvogellebensraum.

Projektmitarbeit

Dipl.-Biol. Andreas Albig
Dipl.-Geogr. Dipl.-Biol. Dr. Manfred Haacks
Dipl.-Biol. Rolf Peschel

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Aktualisierung 08.07.2006