Berechnung der Bindungswerte nach ROSS-NICKOLL (1996)

In die Berechnung der Bindungswerte nach ROSS-NICKOLL (1996) geht die Präsenz und die Repräsentanz einer Art in einem Biotoptyp ein.
Die Präsenz gibt an, in wieviel % der Fallen eines Biotoptyps eine Art gefangen wurde, die Repräsentanz, wieviel % der Individuen einer Art in einem Biotoptyp gefangen wurden. Der Bindungswert ist das Produkt aus Präsenz und Repräsentanz in Bezug auf den einzelnen Biotoptyp.


Präsenz (P)



Vij = Vorkommen der Art i in Fallen des Biotoptyps j
GFj = Gesamtfallenzahl in Biotoptyp j


Repräsentanz (R)


Hij = Individuenzahl der Art i in dem Biotoptyp j
Hi = Gesamtindividuenzahl der Art i in allen Biotoptypen


Bindungswert (B)



Der Bindungswert liegt zwischen 1 und 10.000.
Die errechneten Bindungswerte werden auf einer logarhitmischen Skala in fünf verschiedene Bindungsklassen übersetzt:



Die Untersuchung der Bindungswerte kann Aufschluss darüber geben, welche Habitate durch eine Art in einem Untersuchungsgebiet bevorzugt genutzt werden und welche nicht bzw. eher als Nebenhabitat einzustufen sind.

Diese ermittelten regionalen Habitatpräferenzen können für die Planung oft genauere Hinweise liefern, als aus der Literatur entnommene Angaben. Dies ermöglicht später bei der Ermittlung möglicher Kompensationsmaßnahmen eine Berücksichtigung des Einzelfalls. Hohe Bindungswerte zeigen eine starke Bindung an die jeweiligen Lebensraumtypen während niedrige auf eher ubiquitäre Arten hinweisen.


Zitierte Literatur:
ROSS-NICKOLL, M., 1996: Biozönotische Untersuchungen zur Besiedlung stadt-naher Gehölzstrukturen durch Laufkäfer (Coleoptera, Carabidae), dargestellt am Beispiel der Stadt Aachen - Charakterisierung der Biotopbindung über artspezifische Bindungswerte.- Verhandlungen Westdeutscher Entomologen-Tag 1996, Löbbecke Museum, Düsseldorf 1997, S. 185 - 195.

Aktualisierung: 07.05.2005