Projektbeschreibungen 1998

Kartierung von winterrastenden Vögeln, BAB A 20 Lübeck - Rostock, Teilstrecke 2a: L 92 - B 207 und Teilstrecke 2b: B 207 - L 02, Ergänzung zum LBP als Planfeststellungsunterlage

Gutachten im Auftrag von TGP (vormals TTG), Lübeck, ca. 20 km², 1997 - 1998.

Der Planfeststellungsabschnitt 2 der Ostseeautobahn verläuft durch die Hansestadt Lübeck, kleine Teile des Kreises Herzogtum Lauenburg und den Landkreis Nordwestmecklenburg. Damit bildet er den Übergang zwischen den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein.

Im Rahmen dieses Gutachtens war die Winterrast der Avifauna zu erfassen. Ziel war es, mögliche Auswirkungen von Bau und Betrieb der geplanten Autobahn in Bezug auf die rastenden Vögel zu ermitteln und zu bewerten. Dabei sollten Daten als Grundlage erhoben werden, um Präventionsmaßnahmen vorzuschlagen, die geeignet wären, sowohl wichtige Rastvorkommen vor Gefährdungen, als auch Verkehrsteilnehmer vor Vogelschlag zu schützen. Die Maßnahmen dienen damit nicht nur dem Naturschutz, sondern auch der Verkehrssicherheit.

Die Ergebnisse wurden gemäß folgender Parameter bewertet:
Empfindlichkeit gegen Vogelschlag, Vertreibungseffekt und Rastvogelzahlen ausgedrückt als Rastindex.
Insgesamt wurden 77 Vogelarten als Rastvögel oder Durchzügler im Untersuchungsgebiet festgestellt. Die Bewertung des Vogelschlagpotenzials aus den erfassten Flugbewegungen und Empfehlungen für entsprechende Schutzmaßnahmen erfolgten zusammengefasst für 6 Trassenabschnitte des Untersuchungsgebietes. In besonders gefährdeten Bereichen der geplanten Trassierung wurden die Vogelschlaggefahr minimierende Maßnahmen vorgeschlagen.

Die hier verwandte Methodik liefert einen methodischen Standard zur Erfassung von Rastvögeln in Bezug auf lineare Verkehrsprojekte.


Abbildung: Darstellung der Zugrast als Ausschnitt

Ausschnitt aus einer Bewertung von Winterrastvögeln auf dem Planfeststellungsabschnitt 2a der BAB A 20. Dargestellt sind die hauptsächlichen Flugbewegungen und auch die damit verbundene Kollisionsgefahr während des Winterrastgeschehens. So sind z. B. am Zählpunkt 1 sehr starke Flugbewegungen nach Süden nachgewiesen worden. Dies hängt mit dem Anflug von Krähenvögeln und Möwen zur Mülldeponie Niemark zusammen. Um den Anflugwinkel zu verändern und das Vogelschlagrisiko einerseits im Sinne des Artenschutzes und andererseits im Sinne der Verkehrssicherheit zu minimieren, konnten hieraus entsprechende Maßnahmen abgeleitet werden

Projektmitarbeit

Dipl.-Biol. Rolf Peschel
Dipl.-Biol. Holger Reimers

Projektverzeichnis auf dem leguan-Server Zugang nur mit Berechtigung möglich.

Aktualisierung 08.07.2006