Projektbeschreibungen 2000

Biologische Untersuchungen zum Landschaftspflegerischen Begleitplan (LBP) Vorfeld 2 des Jahres 1996 (Monitoring)

Gutachten im Auftrag der Flughafen Hamburg GmbH, 2000.

Im Rahmen des 1996 erstellten Landschaftspflegerischen Begleitplanes (LBP) zum Vorfeld 2, sollten 2000 durch die leguan gmbh die umgesetzten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen überprüft werden. Da die Umsetzung erst im Jahr 1999 erfolgte, konnten lediglich Aussagen darüber getroffen werden können, ob die Maßnahmen trendmäßig zum gewünschten Entwicklungsziel führen.

Grundlage der Bewertung bildeten zum einen biologische Untersuchungen, die - aus Gründen der Vergleichbarkeit - methodisch mit denen des LBP 1996 weitgehend korrespondierten. So wurden botanische Erhebungen in Form von Gesamtartenlisten und pflanzensoziologischen Aufnahmen, angelehnt an die Methodik von BRAUN-BLANQUET, sowie Laufkäferkartierungen durchgeführt.
Zum anderen wurde das 1991 veröffentlichte Bilanzierungskonzept der Staatsräte-Arbeitsgruppe "Entwicklung von Maßstäben für die Eingriffs- und Ausgleichsregelung nach dem Hamburgischen Naturschutzgesetz (HmbNatSchG) sowie grünrelevante Festsetzungen in Bebauungsplänen" für die Freie und Hansestadt Hamburg (Staatsrätemodell) zur Bewertung benutzt, das auch für den LBP die Bewertungsgrundlage bildete.

Der Flughafen befindet sich im Nordwesten der Freien und Hansestadt Hamburg, in den Stadtteilen Niendorf, Langenhorn, Fuhlsbüttel und Groß Borstel. Der nördliche Teil befindet sich auf schleswig-holsteinischem Gebiet und gehört zum Landkreis Segeberg. Untersuchungsgegenstand waren 5 Flächen auf dem Flughafengelände. Für die Bewertung sind somit die Roten Listen von Hamburg und Schleswig-Holstein heranzuziehen gewesen.
Auf den 5 Flächen wurden insgesamt 6 Vegetationsaufnahmen durchgeführt und von jeder Fläche Gesamtartenlisten aufgestellt. Die Laufkäferfauna wurde über 24 Bodenfallen, die mit einem GPS eingemessen wurden, ermittelt.

Nach der Roten Liste Hamburgs sind von den nachgewiesenen Pflanzen Ackergauchheil, Gewöhnliche Wiesen-Flockenblume, Zweiknotiger Krähenfuß, Berg-Sandglöckchen, Gewöhnliche Margerite, Wilde Malve und Klatsch-Mohn als gefährdet, der Gewöhnliche Natternkopf als stark gefährdet eingestuft. Diese Arten dürften sich natürlicherweise auf dem Flughafengelände angesiedelt haben, entstammen also keiner Ansaatmischung.
Bei den insgesamt 35 nachgewiesenen Laufkäferarten handelte es sich ausnahmslos um in der Bundesrepublik und Schleswig-Holstein nicht gefährdete Arten, lediglich der Dunkle Laubläufer (Notiophilus aquaticus) steht bundesweit auf der Vorwarnliste. In Schleswig-Holstein gilt zudem der Scheibenhalsläufer (Synuchus vivalis) als nicht häufig.

Die Bewertung nach dem Hamburger Staatsrätemodell ergibt eine Verbesserung des Punktwertes bereits ein Jahr nach Beginn der Maßnahmen, verglichen mit dem Jahr 1996. Mit Ausnahme einer Fläche verläuft die Entwicklung im Rahmen der Vorgaben. Allerdings sind die Zielvorgaben aus dem LBP 1996 noch nicht erfüllt. Bei einer Fläche besteht weiterer Handlungsbedarf.

Projektmitarbeit

Dipl.-Biol. Klaus Grothendieck
Dipl.-Geogr. Dipl.-Biol. Dr. Manfred Haacks
Dipl.-Biol. Rolf Peschel

Projektverzeichnis auf dem leguan-Server Zugang nur mit Berechtigung möglich.

Aktualisierung 06.07.2006