Flechten



Offene, nährstoffarme Habitate sind für Flechten wichtige Standorte. Durch ihre hohe Spezialisation sind Flechten gute Anzeiger für bestimmte Umweltfaktoren.
Als Symbioseorganismen bilden Flechten charakteristisch geformte Lager aus und dringen in ökologischer Hinsicht in Lebensräume vor, die aufgrund extremer Umweltbedingungen für viele andere Organismen schwer besiedelbar sind. Viele Arten ertragen u. a. extreme Trockenheit, Nährstoffarmut, Kälte. Andererseits sind sie gegenüber anthropogenen Umweltveränderungen (z. B. Kontamination) besonders empfindlich. Erdbewohnende Flechten sind vor allem in Vegetationstypen mit niedrigem Konkurrenzdruck auf sandigen, nicht landwirtschaftlich genutzten Böden zu finden. Dominant sind dabei zumeist strauchförmige Arten verbreiteter Gattungen wie Coelocaulon, Cladonia und Cetraria.

Die Bestimmung makroskopisch leicht anzusprechender Arten erfolgt im Gelände. Flechtenproben werden dann genommen, wenn zur sicheren Ansprache eine mikroskopische Untersuchung notwendig ist. Auf die Probenahme wird bei Gefährdung einer Population oder der Entnahme von stark gefährdeten Sippen verzichtet, da zahlreiche Flechtenarten und -bestände in Mitteleuropa in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen sind.


Aktualisierung: 18.05.2005