leguan Historie



Die bisherige Geschichte leguans ist auch die Geschichte der planerischen Begleitung des Einigungsprozesses in Deutschland. Die Gründung 1990 und die Bearbeitung von Projekten in diesem Kontext in den neuen und alten Ländern dauert bis heute an.

1990

Gründung in Hamburg gerade auch vor dem Hintergrund der Wiedervereinigung von den Gesellschaftern Peter Kröger und Rolf Peschel mit einem Stammkapital von 50.000,00 DM. Erste kleinere Aufträge werden akquiriert.

1991

Das operative Geschäft beginnt. Die Gutachterliche Stellungnahme wird entwickelt und etabliert sich in der Folge als kostengünstiges kommunales Planungsinstrument.
Im Frühjahr des Jahres wird der erste Auftrag zur BAB A 20 "Ostseeautobahn" zur Ermittlung der Raumempfindlichkeit an leguan vergeben.
Ende des Jahres wird eine landesweite Zielkonzeptstudie zu Binnendünen in Mecklenburg-Vorpommern mit 3-jähriger Laufzeit direkt durch das Umweltministerium beauftragt.

1992

Die Planungen zur Ostseeautobahn gehen in die nächste Phase. leguan beginnt mit der Bearbeitung der Untersuchungen zu Flora und Fauna im Großraum Lübeck / Nordwest-Mecklenburg. Zu diesem Projekt kommen weitere spezifische Untersuchungen zu Libellen im gesamten nördlichen Mecklenburg-Vorpommern.
Außerdem beteiligt sich leguan an den Planungen zum Ausbau der BAB A 24 in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg.
Die landesweiten Geländearbeiten zur Untersuchung der Binnendünenstandorte wird begonnen.
Weitere Gutachterliche Stellungnahmen für verschiedene kommunale Vorhaben kommen dazu.
leguan übernimmt für andere Unternehmen Leistungen im Subauftrag, z. B. für biola.
Um den Anforderungen an diesen extremen Zuwachs in den Bereichen Projektmanagement und Administration gerecht werden zu können, wird Mitte des Jahres zunächst auf freier Basis der zukünftige Gesellschafter Thomas Müller in das Unternehmen integriert.

1993

Am 01. Januar kauft sich Thomas Müller in das Unternehmen als Gesellschafter und Geschäftsführer ein. Das Stammkapital erhöht sich auf nunmehr 75.000,00 DM.
Es werden weitere umfangreiche Aufträge zur BAB A 2 und weiteren Straßenbauvorhaben wie BAB A 241 in Mecklenburg-Vorpommern oder zur B 1 in Magdeburg an leguan vergeben.
In dieser Saison werden gleichzeitig teilweise annähernd 1.000 km² kartiert. Bis zu 50 Mitarbeiter sind dabei zu koordnieren.
Die enormen Datenmengen führen zu Planungen, eine eigene Software zu entwickeln. Ende des Jahres beginnen die konkreten Arbeiten mit den Partnern biola und dem Institut für Umweltinformatik GmbH.
In diesem Jahr erfolgt auch die erste Befassung mit potenziellen NATURA-2000-Schutzgebieten im Wakenitztal bei Lübeck.

1994

Im Wesentlichen werden die im Vorjahr begonnenen Untersuchungen weiter geführt. Zum Großschutzgebiet Peenetal wird eine umfangreiche Untersuchung zu Libellen und Heuschrecken fertig gestellt.
Der Gesellschafter Peter Kröger scheidet im August aus dem Unternehmen aus. Die Anteile werden zu gleichen Teilen von Thomas Müller und Rolf Peschel übernommen. Das Büro bei Schwerin wird aufgegeben.
Zum Jahresende wird der erste Prototyp von Dakapo! - das Kartierprogramm in Betrieb genommen.

1995

Dadurch, dass die meisten biologischen Untersuchungen im Zuge der Projekte zur deutschen Einheit durchgeführt sind, sinken nun und in den Folgejahren die Umsatzzahlen bei leguan ebenso wie bei den meisten anderen Unternehmen der Branche.
Durch Akquisition des Großprojektes Transrapid gelingt es leguan, diesen Effekt weitgehend zu kompensieren. Hieran wird von diesem Jahr an bis 2000 in verschiedenen Einzelprojekten gearbeitet. In diesem Jahr werden dazu mit einem großen logistischen Aufwand biologische Untersuchungen in Schleswig-Holstein durchgeführt. In diesem Projekt wird Dakapo! - das Kartierprogramm auch erstmalig in einem Großprojekt eingesetzt.

1996

Zwei neue Aufgabenfelder, Genehmigungsverfahren im Kiesabbau und Tourismus-Projekte, wurden bereits im letzten Jahr akquiriert und die ersten werden abgeschlossen. In den Folgejahren werden hierzu immer wieder Projekte durchgeführt. Das umfangreichste in diesem Jahr ist die geplante Freizeitanlage in der Wohlenberger Wiek mit einem terrestrischen und einem aquatischen Teil.
In der Folge wird die reguläre Befassung mit NATURA 200 fester Bestandteil der Arbeit bei leguan.

1997

Durch Verzögerungen bei den Planungen zur BAB A 20 vor allem auch durch die Implikationen der schleppenden Umsetzung von NATURA 2000 in Deutschland müssen neue Anforderungen in dieser Hinsicht erfüllt werden. Dies betrifft alle laufenden Verkehrsprojekte bei leguan, z. B. BAB A 20, B 207 n, Transrapid.
Während sich die Situation der meisten Büros durch die Stagnation der Honorare und durch die relativ schlechte Auftragssituation zum Teil drastisch verschlechert, kann leguan den letztjährigen Umsatz fast halten.

1998

Wesentliche Bestandteile der Arbeit sind die Erstellungen diverser Studien zu FFH-Sachverhalten im Zuge der BAB A 20 z. B. zu Wiesenrallen, Fledermäusen, Fischottern, Lebensräumen usw. und umfangreiche Arbeiten zum Transrapid.
Akquisitionen im Umfeld Kiesabbau waren erfolgreich, so dass in diesem Jahr erste Arbeiten für verschiedene Unternehmen beginnen und in den folgenden Jahren die Arbeit bei leguan entscheidend mitprägen.
Dennoch zeigen sich erste Anzeichen einer beginnenden Rezession.
Ein Marketingkonzept für leguan wird erarbeitet. Hauptbestandteil ist die Erstellung einer Homepage, für die die konzeptionellen Arbeiten in diesem Jahr beginnen.

1999

Weitere Studien zu NATURA-2000-Sachverhalten zur BAB A 20 und zum Transrapid werden fertig gestellt, darunter unter anderem auch eine Befassung mit der sehr schwierigen Problematik der Abgrenzung von Erlenbruch- und Auwäldern im Wakenitztal.
Ebenfalls in diesem Jahr wird eine Studie zu Vorkommen von Wiesenrallen im Bereich des geplanten Transrapid in Hamburg fertiggestellt.
Großen Umfang nehmen auch verschiedene Kiesabbauprojekte ein, die für unterschiedliche Unternehmen durchgeführt werden.
Die eigene Homepage wird im März gestartet und steigert in den nächsten Jahren den Bekanntheitsgrad von leguan enorm.

2000

Das Jahr ist geprägt von vielen Gutachterlichen Stellungnahmen und kleineren Projekten.
Es werden aber auch zwei neue und wichtige Auftraggeber gewonnen: der Flughafen Hamburg und das Landesamt für Natur und Umwelt in Schleswig-Holstein
Die kontinuierliche Verschlechterung der Auftragssituation drückt den diesjährigen Umsatz und markiert damit die Talsohle der Rezession.
Auf der Homepage wird ein Informationsforum zu NATURA 2000 online gestellt. Es stellt erstmalig für Planer zusammenfassend sowohl Rechtsvorschriften als auch Planungshilfen zusammen und ermöglicht Beiträge. Dieses Forum wird bis 2002 betrieben. Danach gibt es dann genügend Planungshilfen, so dass sich die Funktion des Forums überlebt hat.

2001

Die Konjunktur in der Planungsbranche zieht in diesem Jahr vorsichtig wieder an. Neben Projekten im Bereich der Offshore-Windenergie-Erzeugung gelingt der Einstieg in umfangreiche Projekte im Zuge des Ausbaus des Schienennetzes der Deutschen Bahn.
In Schwerin wird am Straßenbahnanschluss für den möglichen Standort eines BMW-Werks mitgeplant. Das Gelände der Göhrener Tannen ist der leguan gmbh bereits gut bekannt aus anderen Projekten 1991 und 1994.
Es werden weitere Projekte im Zuge der BAB A 20 und der B 207 durchgeführt.
Nach 1992 werden in diesem Jahr wieder zwei Projekte aus dem Bereich der Müllbehandlung bearbeitet.
Die Verbesserung der Auftragssituation drückt sich auch in gesteigerten Umsätzen jetzt und auch in den folgenden Jahren aus.

2002

Zu Beginn des Jahres wird durch das Bundesverwaltungsgericht die Planfeststellung zur BAB A 20 im Wakenitztal positiv bestätigt. Die umfangreichen Studien der leguan gmbh werden im Urteil ausführlich gewürdigt.
Weitere Projekte im Bereich Straßenbau und dazugehörige Ausgleichsplanung werden durchgeführt.
Ein Pilotprojekt, das bereits im letzten Jahr begonnen wurde, eine zusammenfassende Ausgleichskonzeption für mehrere Projekte im Süden der Hansestadt Lübeck, wird fertiggestellt, wobei dies in den Folgejahren fortgeschrieben wird. In diesem Projekt werden unserer Kenntnis nach zum ersten Mal verschiedene Eingriffsprojekte in einem Raum als Gesamteingriff betrachtet und einer gemeinsamen Bewertung unterzogen. Ansprechpartner hierfür ist Andreas Albig.

2003

Dieses Jahr bringt umfassende Veränderungen der Organisation von leguan mit sich. Die noch zentrale Organisation wird umgestellt auf Web-Basierung. Das alte Büro wird aufgegeben und neue, deutlich günstigere Räume in einem Gewerbegebiet im Westen Hamburgs inkl. Lager für das Equipment werden bezogen. Die Fixkosten der Firma sinken in der Folge stark, was unmittelbar in Angeboten genutzt wird.
In diesem Zusammenhang wird auch für Bewerbungen von möglichen Mitarbeitern bei leguan eine Job-Seite geschaffen, wo die neue Arbeitsweise genau dargestellt wird.
Gleichzeitig wird auch ein Projektmanagement eingeführt, das es den Mitarbeitern ermöglicht, in der neuen dezentralen Struktur, ihre geleisteten Zeiten zu buchen.
Überdies werden wichtige Projekte akquiriert, unter anderem das erste Bahn-Projekt im Zuge weiterer an der Bahnstrecke Berlin - Hansestadt Rostock.
Besonderes Augenmerk in der gutachterlichen Tätigkeit nimmt die Befassung mit streng geschützen Arten gemäß § 19, Abs. 3 BNatSchG, ein. Hierzu wird durch Mitarbeiter der leguan gmbh ein Fachartikel in der Zeitschrift "Naturschutz und Landschaftsplanung" veröffentlicht, der sich mit den gesamten planerischen Implikationen auseinander setzt.
In der Folge wird ein leguan-Mitarbeiter durch den Landesbetrieb Straßenbau in NRW zu einer Fortbildungsveranstaltung als Referent geladen.
Bei den erforderlichen Monitoring-Untersuchungen zu FFH-Arten gewinnt leguan in diesem Jahr eine Ausschreibung in Schleswig-Holstein zum landesweiten Monitoring von Libellen und Amphibien.
Außerdem wird der Einstieg in den LBP zur Nord-West-Umfahrung der BAB A 2 im Bereich der Kremper Marsch bei Glückstadt geschafft.
Die technischen Entwicklungen im Bereich der Handheld-Computer (PDA, MDA) ermöglicht die elektronische Erfassung von Daten direkt im Gelände. Hierzu wird Dakapo! mobil entwickelt.

2004

Die web-basierte Arbeitsweise bewährt sich. Nicht nur der engere Stamm von Mitarbeitern, sondern mittlerweile auch einige Aufraggeber lassen sich auf diese neuen Formen der Arbeit ein und profitieren von den vielfältigen Möglichkeiten der Kommunikation und dem somit schnellen Informationsfluss.
Große Einzelprojekte zum Ausbau der Bahnstrecke Berlin - Rostock werden in diesem Jahr abgeschlossen. Durch die Stagnation bei den Maut-Einnahmen werden in der Folge etliche Projekte auf Eis gelegt. Um so erfreulicher ist die Tatsache, dass Ende des Vorjahres die UVS zur Ortsumgehung der B 5 in Geesthacht angelaufen ist - ein umfangreiches Projekt, bei dem erstmalig von Anfang an mit den web-basierten Erfassungstools Dakapo! mobil und Dakapo! Web gearbeitet wird.
Weiterer wichtiger Fokus sind gutachterliche Ausarbeitungen zu NATURA 2000: Verträglichkeitsprüfungen und Schutzwürdigkeitsprüfungen.

2005

Zu Anfang des Jahres gewinnt die leguan gmbh eine große Ausschreibung zur Grundlagenerfassung zur dritten Meldetranche von FFH-Gebieten in Schleswig-Holstein.
Umfangreiche Monitorings mit Laufzeiten bis 2008 werden als Auflage durch den Planfeststellungsbeschluss im Anschluss an die Fertigstellung der A 20 bei Lübeck begonnen.
Die Homepage wird grundsätzlich überarbeitet und als zentrales Steuerungsinstrument für Mitarbeiter bei leguan konzipiert. Wesentliche Teile des Qualitätsmanagementsystems - wie z. B. die Vorlagen für Ausarbeitungen - werden nunmehr hierüber verwaltet. Das Projektmanagement wird nun maßgeblich durch die Homepage unterstützt.
Die Mitarbeiter haben eigene Logins und können gemäß ihrer Berechtigungen Projektinformationen usw. hierüber abrufen.
Als neues Planungsinstrument für naturschutzfachliche und auf den Artenschutz bezogene Fragestellungen wird die Risikoanalyse als Planungsinstrument entwickelt.

2006

Das Tätigkeitsfeld von leguan weitet sich innerhalb der norddeutschen Tiefebene aus.
Anfang März erhält leguan den Zuschlag für ein neues Steinkohle-Bergwerk im Münsterland nördlich von Hamm. Hinzu kommt ein Auftrag zum Ausbau der BAB A 100 in Berlin.
Als neues Planungsinstrument aufgrund rechtlicher Anforderungen wird die Artenschutz-Verträglichkeitsprüfung als weiteres Planungsinstrument entwickelt.
Die dezentrale Organisation ermöglicht den problemlosen Betrieb von zwei temporären Projektbüros (bei Hamm und in Südostholstein), in denen jeweils bis zu 5 Mitarbeiter gleichzeitig unterkommen können. Diese Projektbüros sind jeweils ausgestattet mit DSL und erforderlicher Hardware wie Plotter und Scanner.

2007

Anfang des Jahres erfolgt eine Änderung innerhalb der leguan gmbh. Als neue Gesellschafter werden neben den bestehenden Tom Müller und Rolf Peschel die langjährigen freien Mitarbeiter Andreas Albig und Dr. Manfred Haacks aufgenommen. Dr. Haacks wird überdies Geschäftsführer. Tom Müller gibt seinen Posten als Geschäftsführer auf, um sich verstärkt seiner Arbeit beim Tag der Artenvielfalt von GEO widmen zu können.
Durch diese Neuorientierung und die breitere Gesellschafter-Basis ist leguan jetzt gut aufgestellt für die neue strategische Ausrichtung als überregionaler Full-Service-Anbieter im Bereich biologischer Planungsdienstleistungen.
Besonders relevante Akquisitionen in diesem Jahr sind die Fortschreibung des FFH-Monitorings von Amphibien in Schleswig-Holstein zwischen 2007 und 2012 und die Anpassung der Oststrecke des Nordostseekanals bei Kiel auf einer Länge von ca. 20 km.
Im November 2007 wird dann das webbasierte Büro der leguan gmbh überdies ein "Ausgewählter Ort im Land der Ideen". Damit wird diese seit 4 Jahren erfolgreich praktizierte Form der Arbeit in der Öffentlichkeit sehr bekannt.

2008

Innerhalb der ARGE aus TGP, PGU und leguan im Projekt zur Anpassung der Oststrecke des Nordostseekanals, aber auch bei weiteren diesjährig gewonnenen Projekten zum Neubau der Schleusen des Nordostseekanals in Brunsbüttel oder zu leguans erstem internationalen Projekt, der Deutschen Brückenrampe zur festen Fehmarnbeltquerung wird die Webbasis von leguan zunehmend produktiv und mit reger Beteiligung seitens des Aufgtraggeber eingesetzt.
In der Folge der 2007 erworbenen Auszeichnung als "Ausgewählter Ort im Land der Ideen" kommt es überdies zu starker Resonanz in der Presse und zu 2 weiteren Auszeichnungen, dem CSR Mobilitätsaward und einem Sonderpreis im Wettbewerb Büro und Umwelt.
Ein weiteres bedeutendes Projekt, das in diesem Jahr akquiriert wurde, ist eine Generalplanung zu verschiedenen Bahnprojekten im Bereich des Hamburger Hafens.
leguan ist überdies stark involviert in die Gesamtproblematik Artenschutz-Fachbeiträge. Intensive Abstimmungen und Mitwirkungen an der Festlegung von Standards zum Umgang mit diesem Thema insbesondere zu Straßenbauprojekten in Schleswig-Holstein prägen die fachlichen Diskussionen.

Aktualisierung: 10.12.2008